Mittwoch, 4. Juli 2018
Und noch tiefer in den Süden - die Donau ruft
Teil 3 - 2. Juni 2018

Heute dauert die Fahrt nicht lange. Wir parken auf einem Parkplatz, von dem wir zu einem Aussichtspunkt über das Donautal laufen. Während Frauchen ganz vor an den Abgrund geht, warte ich etwas weiter hinten mit Wilma und ihrem Frauchen, die uns vorliest, dass hier mal ein Knopfmacher zu Tode gekommen ist und der Felsen deshalb Knopfmacherfelsen heißt.



Jetzt wird es aber Zeit, dass wir auf unsere Tour starten. Unsere Frauchens haben nach wie vor eigentlich keine Lust auf steil und rutschig bergab. Aber wir starten trotzdem fröhlich in Richtung Donau. Der erste steile Pfad lässt auch nicht lange auf sich warten. Da Frauchen aber von dem Gebiet ne Karte hat, entscheidet sie, dass wir außen herum gehen. Ich würde viel lieber den schmalen Pfad gehen - das ist viel angenehmer an den Pfoten und Leckerchen gibts da auch immer .... Frauchen braucht unbedingt schnell neue Schuhe und meinetwegen auch noch nen Wanderstock. Diese breiten geschotterten Waldwege mag ich nämlich gar nicht. Zu allem Übel sagt auch noch Wilmas Frauchen, dass sie wohl langsam zu alt wären und solche Touren nicht mehr planen könnten. ...... Wie bitte was??!!! Wenn hier eine alt ist, dann ich und ich kann da noch wunderbar runter. Ich finde, die beiden sollen sich nicht so anstellen. .... Zum Glück sehe ich, dass Frauchen auch etwas in Schockstarre verfallen ist und etwas sprachlos ist .... gut, wenn ihr das nicht gefällt!!!! Es warten noch viele tolle Touren mit steilen schmalen Pfaden und vielen Leckerchen auf uns!!!

Auch auf dem Umweg kommen wir runter an die Donau. Da gefällt es mir, denn ich kann in der Donau trinken und mich abkühlen. Dann bleiben wir erstmal unten auf dem Rad- und Wanderweg und laufen an der Donau entlang. Frauchen ist von den Donaufelsen sehr beeindruckt, aber die Fahrradfahrer nerven immer mehr und so entschließen sich unsere Frauchen doch nach oben auf den Donaufelsenpfad zu wechseln...... seufz .... genau ... hier ist es auch wieder steil und rutschig und es geht immer wieder hoch und runter .... hoch wäre ja nicht schlimm ... aber runter .... ich glaub, mein Frauchen braucht echt ne Therapie zu ihren neuen Wanderschuhen dazu, damit sie wieder entspannt da langlaufen kann und so gehen wir dann bald doch wieder runter an die Donau und laufen zurück.

Unterwegs kommen wir an seltsamen Kühen mit riesigen Hörnern vorbei .... Frauchen erklärt mir später, dass die Zebus heißen. Bei unserer Rast im Jägerhaus sehen wir die dann auch auf der Speisekarte.

Es wird immer heißer .... vor und nach dem Essen kühle ich mich deshalb in der Donau ab. Dann geht es den Berg hinauf zurück zum Wanderparkplatz. Es ist sooo heiß .... Frauchen sieht gar nicht gut aus ..... obwohl wir zurück den Pfad durch den Wald laufen, bringt das auch nicht viel Abkühlung. Ich mache mir langsam echt Sorgen um mein Frauchen. So rot hab ich sie noch nie gesehen. Beim Auto angekommen, zieht sie zuerst die warmen Wanderschuhe aus und kippt dann eine ganze Flasche Wasser in sich rein. Viel besser sieht sie danach aber immer noch nicht aus. Ich kriege natürlich auch was zu trinken und lege mich zufrieden in mein Autobett. Wir fahren nicht weit und kommen bald bei einem Campingplatz an. Bis wir unseren Stellplatz haben, dauert es noch etwas. Unsere beiden Frauchen teilen sich mit ihren beiden Autos einen Wohnmobilstellplatz unter einem großen schattigen Baum. Frauchen sieht immer noch sehr rot aus - obwohl sie viel getrunken hat. Sie fühlt sich auch nicht wirklich wohl .... ihr ist immer noch viel zu heiß, sagt sie mir.

Endlich, als Wilmas Frauchen von der Dusche zurückkommt, ist auch mein Frauchen dran. Während ich im Schatten des Baumes ruhe, geht sie zur Donau und stellt sich rein, bis sie nicht mehr rot ist im Gesicht. Ich bin echt erleichtert, dass es ihr jetzt wieder besser geht.
Nach dem anstrengenden Ausflug genießen wir den Abend und die spielenden Kinder auf der Wiese vor unserem Stellplatz.

Am nächsten Morgen sind wir dann alle wieder ganz früh wach und laufen zum Sonnenaufgang an der Donau entlang, über die Donau rüber und auf der anderen Seite wieder zurück. Wilma und ich stehen mal wieder Modell - wir haben ja Übung!



Leider geht es jetzt auch schon wieder nach Hause zurück .... bis zum nächsten Mal!

Fakten:
Die Donaufelsentour
https://www.wanderinstitut.de/premiumwege/baden-wuerttemberg/donaufelsentour/

Campingplatz Wagenburg
https://www.camping-wagenburg.de/



Dienstag, 3. Juli 2018
Weiter im Süden auf die Alb nach Tieringen und Umgebung
Teil 2: 1. Juli 2018

Nach dem Mittagsschlaf steigen wir in die Autos und fahren erstmal ne ganze Weile. Je weiter wir von Bad Urach wegkommen, desto dunkler wird es. Frauchen möchte wohl das Gewitter unbedingt einfangen, obwohl ich ja finde, dass das laute gedonnere, schon ewtas beim Schlafen störrt.

Als ich endlich aussteigen darf, mache ich erstmal ganz große Augen. Die Frauchens haben das Gewitter tatsächlich gefunden. Um uns herum riesige Gewitterwolken und es regnet leicht auf bunte Wiesen! Eine richtige Straße ist nicht in Sicht und Menschen sehe ich auch keine. Unsere Frauchen sind total begeistert und loben Cordula von der Frauchen den Tipp hat in den höchsten Tönen. Die Zahl der Schokoladentafeln, die Wilma's Frauchen Cordula für den Tipp schenken will, wird von Stunde zu Stunde gigantischer. Der Regen zieht ab und es scheint, als würde das Gewitter um uns herumtanzen. Als dann am Abend die Sonne untergeht, ist mein Frauchen im Lichterrausch, denn die riesigen Wolken fangen an in den kitschigsten Farben zu leuchten. Frauchen fotografiert wiedermal wie verrückt und wir kommen erst sehr spät ins Bett.


bunte Wiesen und angeleuchtete Wolken


Stellplatz für die Nacht in der ersten Reihe eines betörenden Naturschauspiels!


Mitten in der Nacht piepst Frauchens Handy plötzlich. Da sie gerade erst auf der Campingtoilette war, kriegt sie es mit und schaut nach. Ich kann spüren wie sie sich ärgert, aber wohl über sich selbst, denn ich bin ja ganz brav in meinem Bett. Am nächsten Morgen erzählt sie Wilmas Frauchen, dass sie vergessen hat, genug Geld auf ihr Handy zu laden und dass es nun leer ist und ihr Paket gekündigt ist. Warum das jetzt so wichtig ist, dass sie immer erreichbar ist, verstehe ich nicht, aber wenn sie meint.

Irgendwann schläft sie dann aber zum Glück doch wieder ein und als es am Morgen langsam hell wird, höre ich Frauchen wach werden und den Sichtschutz des Fensters zur Seite schieben. Nachdem sie in der Nacht so lange wach war, wird sie sich ganz sicher nochmal umdrehen und weiterschlafen, denke ich müde. Doch plötzlich wird sie hektisch ... sie zieht sich ganz schnell an, lässt mich auch raus und zieht mit ihrer Kamera los. Überall auf den Wiesen liegt leichter Nebel und die aufgehende Sonne macht die tollsten Strahlen. Ich spüre, wie mein Frauchen von Sekunde zu Sekunde fröhlicher wird. Das Handy ist erstmal vergessen und wir genießen gemeinsam den Sonnenaufgang.



Etwas später brechen wir dann auf. Es geht zu einem Parkplatz am Berg (Zeller Horn), den wir steil nach oben laufen. Die Frauchens stellen sich eigentlich ganz gut an, aber oben angekommen, entscheiden sie, dass sie diesen Weg auf keinen Fall mehr runterlaufen wollen. Seit mein Frauchen sich die Sohlen ihrer Wanderschuhe angeschaut hat und nun weiß, warum sie beim Wasserfallsteig so gerutscht ist (hätte ich ihr schon lange sagen könne, dass die Sohlen komplett abgelaufen sind), hat sie keine Lust mehr auf steile nach unten gehende Pfade. Frauchen macht trotzdem erstmal ein paar Bilder von der Burg Hohenzollern und erklärt mir, dass wir hier unbedingt mal zum Sonnenaufgang hin müssen. Ich denke mir, wenn wir nicht mehr runter kommen, wird das schneller passieren, als uns vielleicht lieb ist.

Ein Mann mit Kamera kommt und stellt sich frech vor mein Frauchen bzw. zwischen mein Frauchen und die Burg .... Frauchen ist aber zum Glück nicht auf den Mund gefallen. Der nimmt sie zwar nicht ernst, weil sie kein Stativ dabei hat und schwingt arrogante Fotografenreden darüber, warum man unbedingt eines braucht, aber ist doch Frauchens Sache, ob sie meint, dass sich um diese Uhrzeit ein Stativ nicht lohnt, weil das Licht eh nicht der Renner ist. Trotzdem möchte Frauchen nicht diesen Typen fotografieren, sondern die Burg Hohenzollern und macht ihm das auch klar. Glücklicherweise ist er dann doch einsichtig und Frauchen und er finden eine Lösung, so dass beide Bilder machen können.

Da unsere Frauchen ja auf keinen Fall den gleichen Weg runter laufen wollen, machen wir uns nun auf die alternative Wegsuche. Nach einigen Irrungen finden wir tatsächlich einen bequemen Weg zurück zum Parkplatz und ich kann es Frauchen ansehen, dass wir sicher bald mal wieder hier sein werden, um vor Sonnenaufgang das Zeller Horn zu besteigen. Hoffentlich findet Frauchen im Dunkeln dann auch den Weg Ich muss aber schon sagen, dass ich es gut finde, dass Frauchen das diesmal erst abgecheckt hat und nicht wieder, wie am Lusen, in dunkelster Nacht ne Himmelsleiter hochgestiegen ist! Sie hat wohl doch was dazugelernt.

Zurück vom Zeller Horn will Frauchen nun unbedingt ihr Handy wieder zum Leben erwecken. Also geht's erstmal zum Aldi, was wieder eine längere Autfahrt bedeutet, aber Hauptsache Frauchen ist wieder happy, als sie es nach der Aufladung ohne Probleme schafft, das Internetpaket auch wieder zu laden. Es ging ganz leicht - da hat sie sich wieder mal ganz umsonst Sorgen gemacht. Wobei mir immer noch nicht klar ist, wieso sie das Handy so unbedingt braucht. Sie hat doch meine Gesellschaft und Wilma und ihr Frauchen sind ja auch noch da.

Vom Aldi geht es nun fast die gleich Strecke zurück. Diesmal biegen wir zum Nägeleshaus ab. Dort kann man sich Lowa Wanderschuhe ausleihen und diese ausprobieren. Wilmas Frauchen will das unbedingt tun. Sie leiht sich Schuhe aus und Frauchen stellt fest, dass es die gleichen sind, die sie seit zwei Jahren trägt. So ausgestattet, gehen wir nun nochmal eine kleinere Runde. Wilmas Frauchen ist ganz begeistert von den Schuhen und mein Frauchen frotzelt, dass sie das schon seit zwei Jahren sagt, aber Wilmas Frauchen lässt sich dadurch nicht in ihrer Begeisterung stoppen. Sie ist richtig traurig, dass sie die Schuhe nicht gleich im Nägeleshaus kaufen kann.

Da es zeitlich gut passt, essen die Frauchens im Nägeleshaus noch zu Mittag. Danach geht es zurück zu dem Parkplatz, wo wir schon die letzte Nacht verbracht haben. Aber irgendwie sind unsere Frauchens total verpeilt .... sie können sich nicht auf einen Stellplatz einigen und parken mal hier und dann wieder da .... dabei stehen sie dann laufend total weit auseinander auf dem großen Parkplatz. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll ... denn ich hab doch schon als kleiner Hütehundwelpe von meiner Mama Quin gelernt, dass man immer drauf achten muss, dass alle zusammenbleiben und so renne ich hin und her, schaue mal zu Wilma und ihrem Frauchen und muss dann gleich wieder gucken, ob mit Frauchen noch alles okay ist. Ich bin echt erleichtert, als die Frauchens sich endlich doch entscheiden wieder genau da zu parken, wo sie schon die letzte Nacht gestanden sind ... puh .... endlich kann ich mich auch mal etwas ausruhen!!!

Der Rest des Tages ist dann ganz entspannt, mit einem schönen Spaziergang über die Wiesen, einer weiteren Fototour mit Frauchen zum Sonnenuntergang und einer Nacht ohne piepsendes Handy!


Sonnenuntergang auf dem Hörnle

Am nächsten Morgen packen wir und die Reise geht weiter.



Auf in den Süden - in und um die Schwäbische Alb
Teil 1 - Uracher Wasserfall
31.5.2018 (Fronleichnam) Heute ganz früh packt Frauchen wiedermal die Blaumeise (so heißt unser Kangoogefährt). Ich weiß schon, dass das bedeutet, dass wir wieder auf Tour gehen. Ich bin auch schon ganz gespannt, denn ich liebe das Vagabundenleben! Wo es wohl hingeht? Vielleicht wieder zum Edersee, damit ich Kaleo noch etwas erziehen kann. Frauchen findet den doch so süß ... Kaleo hier, Kaleo da geht's dann die ganze Zeit .... und da soll der sich wenigstens auch benehmen können!

Aber nein - als wir aussteigen, sehe ich gleich, dass wir nicht am Edersee sind, aber bekannt kommt es mir hier trotzdem vor ... genau - das sind doch die Pickelberge, wo der schöne Bach war. Was mir aber gleich auffällt, ist, dass hier heute viel mehr Menschen sind als beim letzten Mal, als wir hier fast alleine waren. Zu meiner Freude sind aber nicht nur viele fremde Menschen hier, nein, meine Freundin Wilma ist mit ihrem Frauchen schon vor uns angekommen und unsre Blaumeise parkt nun neben deren roten Gefährt.

Trotz der Menschenmassen machen wir uns auf den Weg zum Wasserfall. Frauchen ist ein bisschen traurig, dass wir keine Wasseramseln sehen, aber bei den vielen Menschen am und im Wasser, ist das ja auch kein Wunder. Warum Frauchen den Wasserfall nochmal fotografieren muss - wir waren doch schonmal da - während Wilma und ihr Frauchen schon zurückgehen, versteh ich nicht wirklich. Irgendwann kommen aber auch wir zurück zum Auto und es ist Siesta angesagt. Heute, sagt Frauchen, müssen wir uns ausruhen, weil wir morgen ganz früh eine große Tour vor uns haben. Und so verbringen wir den Nachmittag im und ums Auto und erst gegen Abend geht's nochmal los.


Siesta muss man können!


auch Wilma hat sich's gemütlich gemacht!

Es ist heiß - und bevor wir zum Abendgassi gehen, wollen unsere Frauchen Essen gehen. Direkt am Wanderparkplatz, wo wir stehen, gibt es eine Gastsätte, das Maisenstübel. Dort kann man draußen sitzen und ich finde es auch ganz schön, nur meinem Frauchen schmeckt das Essen überhaupt nicht. "Viel zu salzig!", sagt sie, ob wohl die Köchen verliebt ist? Also, ich würde es gerne für dich fressen, Frauchen, aber das will sie nun auch nicht! Versteh einer die Frauchen!

Ein paar Tische entfernt von uns sitzt ein Dobermann. Der arme ist total verstümmelt, keine Rute hat er und die Ohren sind ihm ganz spitz geschnitten. Der Mann, der bei ihm ist, ist ein ganz böser Mensch. Mein Frauchen sieht es zwar nicht, weil sie mit dem Rücken zu dem Mann sitzt, aber ich und Wilmas Frauchen sehen es umso deutlich. Der Mann schlägt den jungen Rüden immer wieder. Wilmas Frauchen platzt schließlich der Kragen und sie sagt dem Mann dann ordentlich die Meinung, nämlich dass es böse und falsch ist, seinen Hund zu schlagen - alle in der Gaststätte hören es, weil Wilmas Frauchen lieber nicht in die Nähe dieses bösen Mannes gehen will (ich glaube, das ist sehr klug). Der Mann regt sich nämlich total auf und wirde immer agressiver und spricht alle möglichen Drohnungen gegen uns aus. Ich finde es trotzdem gut, dass Wilmas Frauchen das gemacht hat. Da kann man doch nicht einfach nur zuschauen. Zum Glück schlagen sich dann auch noch andere Leute in der Gaststätte auf unsere Seite und sagen dem Mann auch, dass er aufhören soll, seinen Hund zu schlagen. Was bin ich froh, dass ich keine Angst zu haben brauch, dass mich jemand schlägt.

Nach dieser Aufregung, laufen wir noch einmal zusammen mit Wilma und ihrem Frauchen am Bach entlang. Die vielen Leute, die immer noch unterwegs sind, stören mich nicht, denn sie sind nett und viele sagen, dass ich ein schöner Hund bin und das finde ich toll. Es ist immer noch sehr heiß und wir kühlen uns im Bach ab. Die Wasserhöhe ist perfekt, denn das Bäuchlein wird nicht nass. Das gefällt mir sehr gut und ein Stück weiter oben, will ich gleich nochmal rein. Aber stellt euch vor - da sagt mein Frauchen doch tatsächlich "Nein" ... wie bitte was????!!!! Das kann jetzt ja wohl nicht ihr Ernst sein - es ist HEISSSSS! Hm ... eigentlich hab ich ja mein Leben lang immer gemacht, was Frauchen gesagt hat, aber jetzt bin ich doch schon alt und weise, denke ich mir, und da muss ich doch nicht immer hören. Irgendwann muss Hund ja auch mal was selbst entscheiden und weil Frauchen ja glaubt, dass ich mache, was sie sagt, guckt sie auch gerade nicht ... das nütze ich aus und schwuppdiwupp bin ich im Bach .... aber was ist das?? Warum ist der Bach plötzlich so tief??!!! Ich wollte doch gar nicht meinen Bauch waschen!!! FRAUCHEN!!! HILFE!!! ... oh Mist, die ist ja schon weitergelaufen - hätte ich doch blos auf sie gehört ... ächtz .... das steile Ufer quäle ich mich jetzt schnell hoch, bevor Frauchen das mitbekommt. .... Oh Mist, jetzt hat sie mich doch gesehen und sie hat ein fieses breites Grinsen auf dem Gesicht .....ja, ja Frauchen, ich weiß schon, hätte ich besser mal auf dich gehört!!

Weiter geht's ... Wilma und ihr Frauchen kehren schon vorher um ... aber Frauchen und ich erreichen dann doch nochmal den Wasserfall.

Dort sind kaum noch Menschen und ich darf mal wieder Modell stehen. Ich mag den Job, denn er ist sehr gut bezahlt!


Richtig so - nicht der Wasserfall, sondern ich bin im Fokus!! Ich bin eh viel schöner!

In der Nacht zieht ein Gewitter vorbei ... es blitzt und donnert und ich höre, wie Frauchen die Sekunden zwischen beiden zählt. Ich drehe mich um und denke mir, sie sollte besser schlafen, so wie ich in der Nacht und dann ist es auch schon Morgen. Wir stehen wie immer beim Campen ganz früh auf. Heute wollen wir ja auch vor den Menschenmassen los. Aber in Wilmas Auto rührt sich noch nichts. Ihr Frauchen hat extra die Augen ganz fest zugedrückt und hofft, dass mein Frauchen denkt, dass sie noch ganz tief schläft, aber da ja ein so früher Abmarschtermin ausgemacht war, hat Frauchen kein Erbarmen ... hihi ... das hätte ich ihr gleich sagen können!!! 20 Mintuen nach 6 sind wir auf dem Weg zum Wasserfall, um den Wasserfallsteig zu gehen.

Am Wasserfall stehen Wilma und ich dann nochmal Modell. Diesmal darf der Wasserfall auch richtig mit aufs Bild.



Frauchen findet uns ganz toll und belohnt uns beide reichlich, auch wenn Wilma am Anfang immer in die falsche Richtung geschaut hat - nämlich dahin, wo ihr Frauchen sich hinter einenm Fels versteckt hatte. Schließlich musste Wilmas Frauchen den Hang wieder runter laufen und sich hinter mein Frauchen stellen, damit das Fotoshoot noch geklappt hat.

Hinter dem Wasserfall führt ein schmaler Pfad immer weiter nach oben. Mir macht das Spaß, denn der Boden ist nicht so hart und ich bin soviel schneller als Frauchen, so dass ich dann immer auf sie warten muss und zur Belohnung ein Leckerchen bekomme. Weiter geht's über Wiesen mit tollen Blicken über die Pickelberge und vorbei an ganz vielen Pferden und dann .... na ja - irgendwann müssen wir natürlich auch mal wieder runter. Der Pfad, der vor uns liegt, ist schmal und sehr steil und nach dem großen Gewitter von letzter Nacht auch sehr nass und rutschig. Gleich nach den ersten Schritten rutscht Frauchen aus und fällt beinahe hin. Das macht sie so nervös, dass der folgende Abstieg nur noch im Zeitlupentempo vorangeht. Aber ihr wisst ja schon, dass ich das gar nicht so schlimm finde ... ich renne lustig hin und her .. und genau ... warte immer brav auf Frauchen. Als wir endlich unten ankommen, hab ich ein gut gefülltes Bäuchlein und Frauchen ein paar graue Haare mehr!

Als Belohnung bekommt sie jetzt noch einen Wasserfall, denn hier unten kann man den Gütersteiner Wasserfall bestaunen. Von dort, geht's dann durch's Maisental zurück zu unsren Autos.

Im Maisenstüble gibt es für die Frauchen ne Stärkung - und diesmal schmeckt es auch meinem Frauchen (wir haben schon vorher was am Auto bekommen) und dann fallen beide Frauchens erstmal in Tiefschlaf. Danach wird zusammengepackt und es geht weiter zum nächsten Ort und Abenteuer.

Fakten:

https://www.badurach-tourismus.de/Media/Touren/Wasserfallsteig-Bad-Urach


Uracher Wasserfall



Dienstag, 24. Oktober 2017
Lusen zum Sonnenaufgang (NP Bayerischer Wald)
An die Colliezei*

(*dem werten Leser, der sich bei uns Collies nicht so auskennt, sei mitgeteilt, dass wir unsere eigene Art von Polizei haben - die Colliezei, die dafür zuständig ist, dafür zu sorgen, dass es uns Collies an nichts fehlt und alle wichtigen Collie-Regeln und Gesetze von unseren Menschen auch eingehalten werden - wie z.B. der immer zur Verfügung zu stehen habende warme Platz auf der weichen Couch)

Liebe Colliezei,

ich schreibe heute an euch, weil ich mich ganz schrecklich über mein dummes Frauchen beschweren muss. Also ... fange ich mal von vorne an. Meine Menschen haben mich mit in den Urlaub genommen und mir dort auch ein weiches Plätzchen auf der Couch zugeteilt, mit dem ich sehr zufrieden war. Auch die Urlaubsspaziergänge waren eigentlich colliegerecht bis zu diesem verhängnisvollen Morgen.

Es fing damit an, dass mein Frauchen mich mitten in der Nacht von der weichen Couch gejagt hat. Ich war gerade im Tiefschlaf gewesen und hatte von einem Mauseloch geträumt, aus dem eine Maus nach der anderen direkt in mein weit geöffnetes Maul gehüpft war. Ich wollte unbedingt weiterschlafen, aber Frauchen kannte keine Gnade - runter von der Couch und rein ins Auto verfrachtet hat sie mich armen Collie. Stockfinster war es ... wer fährt denn zu so einer Zeit los!!!? Na ja, erst hab ich natürlich gedacht, wir müssen einfach ganz weit fahren und ich kann im Auto weiterschlafen, aber kaum war ich eingeschlafen, waren wir auch schon angekommen und ich wurde in völliger Dunkelheit aus dem Auto geholt. Ich bin nun ja nicht mehr die jüngste und sehe im Dunkeln nicht mehr ganz so gut wie früher. Wenigstens hat Frauchen sich dann so eine Stirnlampe drangemacht, mit der sie uns den Weg geleuchtet hat.

Ja, ihr habt richtig gelesen, ihr Colliezisten - Frauchen ist mit mir tatsächlich zu einem flotten Spaziergang immer den Berg hoch aufgebrochen. Als braves Collietier hab ich mich meinem Schicksal ergeben und bin brav neben ihr hergetrottet - was hätte ich auch anderes machen sollen, sie hatte schließlich das Licht am Kopf.

So liefen wir ca. eine dreiviertiel Stunde und dann ... und jetzt, liebe Colliezei, kommt das ungeheuerliche, hörte der bequeme Weg plötzlich auf und anstelle des Weges mussten wir eine Felsblocktreppe hoch. Treppe ist wahrscheinlich gar nicht das richtige Wort, weil die Treppe aus unterschiedlich großen Felsblöcken bestand und völlig uneben und ungleichmäßig war. An der Leine ging nun nichts mehr. Frauchen war übrigens auch überrascht über den Weg - nicht richtige vorbereitet nennt man das wohl!!!! Was hat mein Frauchen doch für ein Glück, dass ich so ein toller Collie bin. Sie hat mich abgesetzt, ist ein Stück hochgeklettert, hat mir dann mit ihrer Stirnlampe geleuchtet und ich bin hinterher. Da soll nochmal jemand sagen, ich wäre alt und müsste geschont werden!!! Ein bisschen stolz auf mich selbst, bin ich ja schon, dass ich das geschafft habe, aber das müssen wir dem Frauchen ja nicht erzählen. Der Weg wurde jedenfalls immer schlimmer. Irgendwann hörte die Treppe ganz auf und der Weg führte nur noch über große Felsblöcke, die einfach so dalagen. Rechts und links vom Weg lagen auch Felsblöcke und man konnte teilweise gar nicht sehen, wo der Weg war. Dunkel war es immer noch. Irgendwie sind wir dann doch hochgekommen und Frauchen hat sich ganz doll über den Sonnenaufgang gefreut und viele Bilder gemacht. Runter sind wir dann über einen zweiten Weg (den Winterweg) - nur ca. 40 Meter Geröll und dann ein super breiter, super bequemer Weg!!!!

Zu Frauchens Verteidigung bleibt nur zu sagen, dass sie anscheinend tatsächlich so blöd war, dass sie nicht wusste, wie schwierig der "Sommerweg" auf den Lusen ist. Also ... falls eure Leute mal zum Sonnenaufgang auf den Lusen wollen, dann macht ihnen klar, dass sie im Dunkeln auf jeden Fall den "Winterweg" hochlaufen wollen!!!! So eine Kletterpartie im Dunkeln braucht nämlich eigentlich echt keiner! Und wenn ihr eure Hunde brav anleinen wollt auf der Lusentreppe, dann bringt unbedingt lange Leinen mit - mit einer ein Meter Leine ist das lebensgefährlich - niemals nicht wären Frauchen und ich da nebeneinander hochgekommen.

So, liebe Collizei ... das war's von mir ... ich finde, das musste mal gesagt werden. Bitte mahnt mein Frauchen ab. Sie soll in Zukunft besser darauf achten, dass sie im Dunkeln keine solchen Kletterwanderungen mehr macht. Ich werde ja nicht mehr jünger und sie übrigens auch nicht!!! Und wie soll sie alle meine Colliebedürfnisse auch nur annähernd erfüllen, wenn sie sich den Haxen verdreht und mit Krücken laufen muss!!!!

Liebe Grüße
Eure Faith, die beste, tollste, klügste und liebste Hündin der Welt (hat Frauchen auf der Wanderung ganz oft zu mir gesagt!)

P.S. Als Anlage schicke ich noch ein Bild mit, auf dem man die Felsblöcke sehen kann, die wir überwinden mussten.



Fakten:

Der Gipfel des Lusen ist vom Parkplatz Waldhausreibe zu erreichen (im Sommer darf man dort aber nur vor 9 anfahren oder nach 16 Uhr - in der Zeit fährt dann aber ein Bus). Es gibt zwei Optionen, den breiten bequemen Winterweg oder den Sommerweg auch "Himmelsleiter" genannt. Es empfiehlt sich nicht die Himmelsleiter im Dunkeln zu bewandern - ganz besonders nicht mit Hund!

Sonnenaufgang auf dem Lusen mit Blick in den Böhmerwald




Donnerstag, 19. Oktober 2017
Kangoo-Tour Sommer 2017 (Teil 3 - Edersee)
Dienstag, 5. September 2017

Inzwischen ist es komplett bewölkt und während wir in Richtung Edersee unterwegs sind, sehen wir mehr und mehr dunkle Wolken aufziehen. Gewitter liegt in der Luft. Als wir am Parkplatz Strieder Eiche ankommen, wo wir die Nacht verbringen wollen und wo Frauchen eigentlich ein Stück den Berg hochlaufen wollte, um von einer Bank den Sonnenuntergang zu beobachten, entscheidet Frauchen, dass wir nur noch unten eine kurze Runde machen. Einmal schnell zum See und zurück. Frauchen ist richtig besorgt, dass es Starkregen oder ein Gewitter gibt und vielleicht ein Baum auf unser Auto fallen könnte. Eigentlich wollte sie noch zwei Nächte am Edersee bleiben, aber die Wettervorhersage, die sie mit ihrer Wetterapp abfragt, sieht so schlecht aus, dass wir wohl schon morgen heimfahren werden.

Während wir wieder mit offener Heckklappe zusammen im Auto sitzen, werden die Geräusche der Tiere, denen wir lauschen, jäh unterbrochen. Den Bass voll aufgedreht, dröhnt uns Musik entgegen, dann kommen zwei Fahrradfahrer plötzlich mit gefühlten 100 Stundenkilometern aus dem Wald geschossen. Warum man eine Fahrradtour durch den Wald macht, wenn man die Musik so laut aufdreht, dass man die Tiere gar nicht hören kann und die Umgebung gar nicht wahrnehmen kann, können weder Frauchen noch ich verstehen.

Kurz bevor es ganz dunkel wird, gehen wir beide ins Bett.

Mittwoch, 6. September 2017

Nach einer ruhigen Nacht, ist Frauchen heute fast schon zu spät dran, als sie um 6 Uhr aufsteht. Sie ist nämlich um 7 Uhr verabredet und wir müssen bis dann in Hemfurth sein. Doch sich im Auto zu waschen und anzuziehen, das Bett zusammenzubauen und dann noch die Fahrt, dauern doch eine ganze Weile. Trotzdem kommt Frauchen gerade noch pünktlich an. Zuerst gehen wir nun mit Happy und Lotta und ihrem Frauchen eine große Runde. Sie führt uns Wege entlang, die wir bis jetzt noch nicht kannten. Besonders die eine Ederseeinsel, auf die wir laufen können, weil Niedrigwasser ist, findet Frauchen total schön. Sie ist immer wieder fasziniert davon, wie der Edersee im Laufe eines Jahres sein Gesicht ändert und welche Vielfalt an Pflanzen da wachsen, wo im Winter das Wasser steht.

Zurück in Hemfurth gibt es erstmal Frühstück fürs Frauchen. Lotta und Happys Frauchen verteilt Kaninchenohren. Hatte ich vorher noch nie - aber ich finde die total toll. Da ich kleiner und langsamer bin, bin ich mit meinem Kaninchenohr noch nicht fertig, als Happy ihres schon verschlungen hat. Dann versucht sie doch tatsächlich mir meines wegzunehmen. Wer mich kennt, weiß, dass ich mir kein Futter von einem anderen Hund abnehmen lasse. Ich wehre mich. Vielleicht gut, dass Happys Frauchen gleich neben mir steht und sofort eingreift. So wird keiner verletzt.

Bevor wir wieder heimfahren, will Frauchen jetzt unbedingt noch zum Halloh. Der Halloh ist auch ein alter Hutewald bei Albertshausen mit tollen alten Bäumen. Genau als wir ankommen, fängt aber der erste kräftige Schauer an und so sitzen wir erstmal im Auto bis er vorbei ist. Danach laufen wir noch ne Runde. Natürlich hat Frauchen auch wieder ihre Kamera dabei. Zum Glück kann ich mich heute voll und ganz auf die Leckerchen konzentrieren, weil Frauchen mal zur Abwechslung nichts irgendwo liegen lässt oder verliert.

Weil die Wettervorhersage immer noch starke Winde, Starkregen und Gewitter voraussagt, fahren wir gegen Mittag dann nach Hause.

Viele Grüße
Eure Faith

________

Hutewald bei Albertshausen
https://de.wikipedia.org/wiki/Albertshausen_(Bad_Wildungen)



Parkplatz
Strieder Eiche
+ nicht direkt an der Straße, sondern etwas abgelegen



Kangoo-Tour Sommer 2017 (Teil 2 - Sababurg)
Montag, 4. September 2017

Nun ist der rote Opel mit Wilma und ihrem Frauchen verschwunden. Frauchen sagt mir, dass wir jetzt noch alleine ein paar Tage unterwegs sind. Zuerst geht's zum Urwald und Tierpark Sababurg. Sie meint, sie weiß noch nicht genau, wo wir übernachten - entweder am Tierpark oder auf dem Parkplatz direkt gegenüber vom Urwald. Zuerst wird der Parkplatz am Tierpark ausgekundschaftet. Frauchen will vor allem wohl wissen, ob es dort Schattenparkplätze gibt, denn sie will ja so gerne zu den Greifvogelshows und das geht nur ohne mich. Es ist zwar ziemlich wolkig angesagt für morgen, aber Frauchen will auf Nummer sicher gehen. Sie meint, wenn die Sonne knallt, verzichtet sie halt auf die Bilder.

Als wir am Parkplatz gegenüber vom Urwald ankommen, stehen da schon zwei andere Wohnmobile. Frauchen parkt und entscheidet, dass wir über Nacht auch hier bleiben, da sie sowieso heute abend und morgen früh in den Urwald Sababurg will und sie den Parkplatz schöner findet und sich auch sicherer fühlt mit den zwei anderen Wohnmobilen.

Der Urwald Sababurg ist ja eigentlich kein richtiger Urwald, sondern nur ein sehr alter Hutewald. Deshalb gibt es dort auch so viele sehr sehr alte und riesige Bäume. Jetzt machen wir aber erstmal nur ne kurze Pipirunde, dann gibt's was zu essen und eine ausgibige Mittagspause. Frauchen macht es sich vorne auf dem Beifahrersitz bequem und liest und döst, während hinten die Klappe auf ist, damit es uns im Auto nicht zu heiß wird. Ich liege in meinem Bett und beobachte den Parkplatz. Die Blicke der Leute, die kommen und gehen, sind teilweise sehr lustig. Sie sehen mich, aber Frauchen vorne sehen sie erstmal nicht. Sogar ein Reisebus mit ganz vielen Leuten kommt und geht .... als die weg sind, entscheidet Frauchen, dass es jetzt Zeit für den Abendspaziergang ist.

Bei sonnigem Wetter (laut Frauchen kein gutes Wetter für Waldfotografie) machen wir uns auf in den Urwald und wir laufen und laufen, bleiben stehen und Frauchen macht Bilder, bis die Sonne fast untergegangen ist.

Im letzten Licht baut Frauchen ihr Bett noch auf und wir schlummern friedlich ein.

Dienstag, 5. September 2017

Heute ist Frauchen, wie könnte es anders sein, wieder viel zu früh aufgestanden. Es war draußen noch gar nicht hell als sie was von ner blauen Stunde gefaselt hat und anfing sich fertig zu machen. Die anderen Camper auf dem Parkplatz, waren sicherlich voll davon begeistert, denn wenn man in einem Auto campt, dann geht sowas nicht ohne Türen öffnen und schließen.

Den Wald hatten wir dann für uns und Frauchen hat großzügigst Leckerchen für mich geworfen, während sie fotografiert hat. Wisst ihr, früher hab ich immer gedacht, dass mein Frauchen die Leckerli wirft, um mir eine Freude zu machen, oder weil ich sie mal wieder so richtig gut hypnothisiert habe. Aber weit gefehlt. Frauchen wirft die Leckerchen nämlich deshalb, damit meine Nase eingeschaltet ist, wenn sie wieder was liegen lässt oder verliert. Ihr erinnert euch an gestern morgen? Da hatte sie ja ihr Stativ im Moor liegen lassen. Heute hat sie zuerst die Fototasche liegen gelassen und dann ist ihr der Filter vom Objektiv abgefallen. Da hab ich dann von Frauchen die Streuchlichtblende vom Objektiv als Geruchsprobe zum riechen vor die Nase gehalten bekommen und dann musste ich suchen. Und was soll ich sagen Supernase Faith hat den Filter natürlich auch gefunden!! Was glaubt ihr wie glücklich mein Frauchen war! Sie hat mich total gelobt und mir immer wieder gesagt, wie toll ich bin und was für eine tolle Nase ich habe!

Wieder am Auto will Frauchen das Bett zusammenbauen, aber irgendwie will es sich nicht richtig hochkurbeln lassen. Kurbeln geht zwar, aber es arretiert nicht richtig. Frauchen ist schon leicht verzweifelt, weil sie ja nicht Auto fahren kann, wenn das Bett unten ist. Außerdem würde das bedeuten, dass, wenn wir das Bett irgendwie mit der Ratsche hochkriegen, wir sofort nach Hause fahren müssen, weil wir es dann ja auch nicht mehr hoch und runtermachen können, weil Frauchen das schwere Bett nicht alleine hochheben kann. Frauchen kurbelt das Bett jetzt erstmal so weit hoch, wie es geht, hält es fest, weil es nicht arretiert und arbeitet mit der Ratsche. Als sie nicht mehr kann, ist das Bett halb oben. Besser als nichts, denk ich mir. Jetzt untersucht sie nochmal alles, findet aber keinen Fehler. Sie steckt die Kurbel wieder rein, weil die Schnur plötzlich nicht mehr angespannt ist, sondern lose (vorher hatte sie so lange gekurbelt, bis es nicht mehr weiterging) und kurbelt. Tatsächlich lässt sich das Beett jetzt korrekt hochkurbeln. Woran es lag, weiß Frauchen nicht. Vielleicht hatte sie das Bett gestern zu weit runtergekurbelt, so dass sich die Schnur verheddert hatte oder nicht richtig aufgewickelt. Frauchen ist nassgeschwitz, aber total erleichtert und glücklich, dass sie das alleine hingekriegt hat.

Nun fahren wir die kurze Strecke zum Tierpark. Dreimal durchfahren wir den ganzen Parkplatz. Es ist leicht bewölkt und die Temperatur soll heute höchstens bis 20 Grad gehen, aber Frauchen will unbedingt auch noch einen Schattenparkplatz finden. Endlich ist sie zufrieden und wir steigen aus. Den Tierpark finde ich eher langweilig, denn es gibt dort keine Futterautomaten für die Tiere. Die liebe ich nämlich und suche dann gerne heruntergefallenes Futter - dabei ist es mir egal, ob das Fisch, Enten oder Ziegenfutter ist - ich finde alles lecker. Wir laufen hin und her ... Frauchen macht Bilder und ich werde immer müder - schließlich sind wir schon seit frühmorgens auf den Beinen. Ich bin echt erleichtert, als wir wieder zum Auto gehen und ich ein Nickerchen halten darf, während Frauchen sich die Greifvogelshow anschaut, besonders, weil ich vor der Pause im Auto zu fressen und ordentlich zu trinken bekomme. Als Frauchen weg ist, rolle ich mich erleichtert zum Verdauungsschlaf ein und so höre ich Frauchen auch gar nicht zurückkommen, so tief und fest bin ich eingeschlafen.

Nun geht es zurück in den Park. Frauchen nimmt mich zur Fütterung der Vielfraße und Luchse mit. Das ist echt die doofste Veranstaltung, bei der ich je war. Die haben das leckerste rohe Fleisch und es duftet so köstlich, aber die geben uns Hunden nichts ab, sondern verfüttern das alles an die Tiere in den Gehegen. Ich hab echt alle meine Hypnosekünste ausgepackt, aber es hat nichts genützt. Für Frauchen war die Fütterung auch nicht ergibig, denn man konnte keine guten Fotos von den Tieren machen.

Da Frauchen im Gegensatz zu mir noch nichts gegessen hat, will sie jetzt ins Restaurant. Unterwegs spricht ein netter älterer Herr sie an, ob sie mit seiner Kamera bitte ein Bild von ihm und seiner Frauch machen könnte. Natürlich hilft Frauchen gerne. Sie macht die Bilder und hält noch ein Schwätzchen mit den beiden. Es geht über Bäume und ihre Kraft. Der Mann erzählt, dass er mit seinem Enkel im Wald war und ihm gesagt hat, dass er einen Baum umarmen soll, um Energie zu tanken. Als der Junge ein paar Wochen später mit der Schule einen Ausflug in den Wald machte hat er einen Baum umarmt. Auf die Frage des Lehrers, was er da mache, erkärte er, dass er Energie tanke und dann forderte er die anderen Kinder auf, dies auch zu tun. Also Frauchen hat ja noch nie einen Baum umarmt, aber ich weiß, ihr ist egal, warum Menschen Bäume lieben und sie schützen wollen - Hauptsache sie tun es.

Als wir endlich weitergehen, knurrt Frauchens Magen schon richtig laut. So geht sie schnurstracks an der Hundetränke vorbei zu einem Tisch. Na toll - ich hab Durst, denke ich noch, während sie mich anbindet und weg geht. Kurze Zeit später kommt sie mit unserem Reisenapf zurück, der bis oben voll ist mit kühlem frischen Wasser. Und während Frauchen sich über ihre Käsespätzle hungrig her macht und mit den Wespen redet, die doch so gerne etwas von ihrer Apfelsaftschorle abhaben würden, bin ich schon auf dem Boden tief und fest eingeschlafen.

Nach dem Essen geht es wieder zum Auto. Frauchen ist müde und setzt sich mit mir rein. Eine Weile später meint sie, es wäre hier auszuhalten und da es wieder komplett bewölkt ist, geht sie nochmal zur Greifvogelshow, während ich, erleichtert, dass ich endlich in Ruhe schlafen kann, wieder tief und fest einschlummere. Als Frauchen zurückkommt, muss ich nochmal aussteigen, weil sie darauf besteht, dass ich nochmal Pipi mache und dann fahren wir auch schon los in Richtung Edersee

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Fakten:

Urwald Sababurg
https://de.wikipedia.org/wiki/Urwald_Sababurg



Tierpark Sababurg
http://www.tierpark-sababurg.de/



Parkplatz
Gegenüber vom Urwald Sababurg
+ Picknicktisch



Mittwoch, 18. Oktober 2017
Kangoo-Tour Sommer 2017 (Teil 1 Rhön)

Samstag, 2.9.2017


Frauchen hat mich mal wieder ins Auto gepackt und mit auf Tour genommen. Kenn ich ja schon. Gefreut hab ich mich aber, als aus dem roten Auto, das auf dem Parkplatz der Thüringer Hütte neben uns geparkt hat, meine Freundin Wilma gestiegen ist. "Jetzt geeeht's looos!" hab ich ganz laut gedacht und mich mit Wilma auf den längst fälligen Spaziergang gefreut, aber nix war's, unsere Frauchen haben sich erstmal hingesetzt und Zwetschgenkuchen gegessen und dann sind wir alle in Wilmas Auto gestiegen. Ich war fassungslos. Zum Glück war die Fahrt nur ganz kurz und dann durften am Parkplatz Schornheide endlich doch alle aussteigen zum Spaziergang.
Zuerst ging's steil den Berg hoch. Frauchen hatte Spaß an den Weideröschen und ich fand es toll, dass der Weg so weich war. Da tun mir meine alten Pfötchen gar nicht weh. Wilma fand die Wanderung auch ganz toll - vor allem die weiten Wiesen hat sie sehr genossen.



Über die Höhen der Rhön sind wir erstmal zum Basaltsee gekommen .... da konnte man sich wunderbar abkühlen.
Kurz hinter dem See sind unsere Frauchen plötzlich stehen geblieben und dann haben alle auf den Boden gestarrt. Frauchen hat die Kamera gezückt und wie wild losfotografiert. Frauchens Augen haben geleuchtet. Eine blaugrüne Mosaikjungfer soll da gesessen haben, hat sie behauptet .... die muss ja echt klein gewesen sein, diese Jungfer, denn von da, wo Wilma und ich stehen mussten, haben wir gar nix gesehen.



Der Weg lief weiter durch Wiesen und Felder. Wilmas Frauchen hat sich gar nicht über die Pilze eingekriegt, die in den Wiesen standen .... die sahen aus wie riesige Sonnenschirme. Mein Frauchen hingegen hatte wieder mal so nen Blumenkoller ..... Rhöndisteln, Trollblumen .... na Hauptsache, sie ist glücklich. An der Thüringer Hütte angekommen, gab's erstmal was zu Fressen für mich. Dann haben wir uns zu Wilma und ihrem Frauchen gesetzt. Mir war das nicht so ganz geheuer, weil da überall Hühner rumgelaufen sind. Seit in meiner Kindheit mal eine Schar Hühner gackernd auf mich zugelaufen kam, bin ich lieber vorsichtig - man kann ja nie wissen, ob die einem nicht doch was tun wollen. Aber da Frauchen sich Reibekuchen mit Apfelmus bestellt hat und auch Wilmas Frauchen was essen wollte (die Frauchens hatten Glück, denn sie waren kurz vor 14 Uhr und damit gerade noch rechtzeitig für ein warmes Essen angekommen), blieb mir nichts anderes übrig, als mich hinzulegen und dort trotz der Gefahr auszuharren. Die Hühner hab ich aber keinen Moment aus den Augen gelassen! Mein Frauchen aber wohl auch nicht, denn sie hat sich immer wieder ganz arg aufgeregt, wenn manche der dort spielenden Kinder, die Hühner gejagt haben. Da den Eltern das wohl egal war, gab es dann mehrmals ne Ansage von Wilmas Frauchen.

Als die Frauchen endlich mit Essen fertig waren, ging's weiter ... jetzt hab ich auch kapiert, warum wir heute Morgen schonmal hier waren. Unser Auto stand nämlich noch auf dem Parkplatz und wir konnten gemütlich einsteigen. Auf der Fahrt zum Aldi ... Wilmas Frauchen hatte nämlich ihr ganzes Essen zu Hause stehen lassen (an das für Wilma hatte sie gedacht - also war das eigentlich nicht so schlimm) .... haben wir dann Wilmas Auto aufgesammelt.

Vom Aldi gings zum Parkplatz Moorwiese - wir waren ja im Juni schonmal hier und Frauchen hatte sich da schon Parkplätze zum Schlafen ausgeguckt. Kurz nachdem wir da waren, fing es ganz doll an zu regnen. Als hätte jemand die Schleußen oben im Himmel geöffnet. Wir saßen aber schon gemütlich und trocken in der Schutzhütte, die es da gibt - Frauchen hatte so ein selbstzufriedenes Grinsen im Gesicht, weil sie den Parkplatz so gut ausgesucht hatte. Während mein Frauchen gemütlich in der Hütte saß und nach dem Regen noch auf ein kurzes Ründchen mit mir wollte, wurde Wilmas Frauchen immer nervöser. Nachdem wir zusammen noch ne kleine Runde gelaufen waren und Frauchen, die unterwegs ganz viele Trollblumen entdeckt hatte, schon dabei war Fotografierpläne für den nächsten Morgen zu schmieden, erklärte Wilmas Frauchen plötzlich, dass sie schlafen gehen wolle! Aber es war doch erst 20 Uhr. Mein Frauchen war leicht fassungslos. Die Autos hatten unsere Frauchen ja schon gleich nach dem Regen umgebaut. Mein Frauchen fand das dann zwar ein bisschen früh, aber sie hatte dann auch keine Lust mehr alleine in der Schutzhütte zu sitzen und so waren wir auch schon um 21 Uhr im Bett! ... PSSST ... Wilma hat mir erzählt, dass ihr Frauchen es wohl einfach nicht mehr aushalten konnte. Das war nämlich ihre erste Nacht im neuen Auto und sie wollte einfach wissen, ob sie gut drin schlafen kann. Als sie dann um 24 Uhr eigentlich wieder wach war, war mein Frauchen dann gerade tief und fest eingeschlafen.




Sonntag, 3.9.2017

Schon vor Sonnenaufgang waren wir wach (wen wundert das, wenn man so früh ins Bett geht!!!). Frauchen ist dann um 6 Uhr aufgestanden und hat erstmal neben mir auf ihrem blauen Klo mit Feuchttüchern und Klopapier rumgewerkelt. Dann meinte sie, sie wäre jetzt sauber und es könne losgehen.
Wilma und ihr Frauchen waren auch schon wach und haben für den Kaffee und für Frauchens Tee Wasser gekocht. Während die Frauchens ihre Heißgetränke schlürften, ging die Sonne über den Bergen der Rhön auf.



Nach dem Frühstück musste Frauchen erstmal noch die Trollblumen ablichten und dann wurde zusammengepackt - Devise - nie länger als eine Nacht auf einem Parkplatz. Übrigens, Wilmas Frauchen war sehr zufrieden mit der Nacht im Auto. Sie hatte gut geschlafen und freute sich schon auf viele zukünftige Abenteuer.

Fertig gepackt ging's wieder zum Parkplatz Schornheide und auf die Thürnger Hütte, von wo wir zur zweiten Hälfte der Hochrhöntour starteten. Über die weiten Wiesen der Hochrhön liefen wir unter blauem Himmel den weichen Weg entlang. Um uns herum flogen die Schwalben. Mein Frauchen guckte nach oben: "Sag mal?" fragte sie ihre Freundin "welches Wetter kündigen tieffliegende Schwalben nochmal an??" Jetzt schaute auch Wilmas Frauchen nach oben in den blauen Himmel, an dem sich nur eine klitzekleine Wolke sehen ließ. "Regen?"



An einer Bank mit Weitblick machten wir eine kleine Trinkpause. Unten an der Straße tauchte plötzlich eine Gruppe Leute auf. Querfeldein durch die Wiesen stampfend, schlugen sie unsere Richtung ein ... nein, nicht nur unsere Richtung, sondern direkt auf uns zu. So ganz konnten wir das nicht verstehen, wenn man, nun eh schon querfeldein läuft, warum, schafft man es dann nicht über oder unter uns anzukommen? Aber die Gruppe landete einen Volltreffer und wir wurden umzingelt. Ob die uns von unserer Bank vertreiben wollten? Da hatten sie aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn wir blieben standhaft sitzen. Schließlich gaben sie auf und machten etwas über uns Rast.

Bald war die Pause aber vorbei und wir machten uns wieder auf den Weg. Die Gruppe ließen wir erstmal hinter uns zurück. Doch es kam, wie es kommen musste, sie holten wieder auf und der erste Teil der Gruppe kam von hinten an. Vorbildlich blieben unsere Frauchen mit uns an der einen Seite des Weges stehen, um die Leute vorbeizulassen. Aber einer der Männer hatte so zwei Stöcke, mit denen die Menschen so gerne durch den Wald rennen und er wechselte seine Spur nicht und blieb kurz vor Wilma und ihrem Frauchen stehen. 'Was er wohl vorhat? Erwartet er etwa, dass sich beide in die nasse Wiese werfen?' Schließlich ging er weiter und schubste Wilma mit dem Stock zur Seite!' Was für ein böser alter Mann! Wilmas Frauchen war außer sich vor Wut. Der Typ hatte nur Glück, dass Wilma so ne nette Hündin ist und ihn nicht in die Waden gebissen hat! Verdient hätte er es gehabt!

Froh, dass dieser böse Mann nun hoffentlich bald weit vor uns war, liefen wir weiter immer dem roten H folgend. Die Wolken zogen sich nun tatsächlich immer mehr zu .... die Schwalben hatten wohl doch Recht. Aber wir schafften es gerade noch vor dem Regen in die Thüringer Hütte zum Mittagessen.

Nach dem Essen sollst du ruhn oder 1000 Schritte tun .... unsere Frauchen entschieden sich für die Ruhe und fuhren zum Parkplatz am Schwarzen Moor zur Mittagspause. Ruhe ist aber nicht wirklich, denn an einem Sonntag ist am Schwarzen Moor viel los.

Nach der Pause sind Wilma und Frauchen dann in unseren Kangoo gestiegen und es ging zum Roten Moor, weil Frauchen ihrer Freundin unbedingt die Karpatenbirken dort zeigen wollte. Das Parken am Roten Moor kostet 2 Euro Gebühr, denn es gibt nur eine Art von Ticket und keine Staffelung. Auf den großen Tafeln haben sich dann unsere Frauchen über das Rote Moor informiert. Das ist nämlich eigentlich fast gar kein Moor mehr, denn von 1960-80 wurde es zum größten Teil abgebaut. Heute versucht man wieder es zu renaturieren. Also kein Moor - dafür aber ein Karpatenbirkenwald und der hat es meinem Frauchen total angetan. Sie merkt gerade an, dass ich auf jeden Fall auch schreiben soll, dass das Europas größter zusammenhängender Karpatenbirkenwald ist .... und warum heißen diese Birken dann nicht RHÖN-Birke? Auf Bohlen kann man durch diesen Wald laufen und kommt am Ende zu einem Aussichtturm. Der, sagt Frauchen, ist aber eigentlich eher langweilig. Also sind wir halt einmal durch den Wald hin ... und dann wieder zurück gelaufen. Für einen Abendspaziergang reichte es und Frauchen war glücklich.



Zurück auf dem Parkplatz Schwarzes Moor kamen nun doch noch ein paar mehr Leute zum Übernachten an in Wohnmobilen oder Bullis. Dieser hintere Teil war wohl sehr beliebt. Während es langsam dunkel wurde und Wilma und ich uns schon in unsere Autos gekuschelt hatten, saßen Frauchen und ihre Freundin noch eine Weile zusammen und lösten die Probleme der Welt. Bei den letzten Lichtstrahlen baute Frauchen dann auch noch ihr Bett auf und dann kuschelte auch sie sich ein.

Montag, 3.9.2017

Es ist noch beinahe dunkel, als wir mit Wilma und Frauchen ins Schwarze Moor aufbrechen. Frauchen hofft auf Nebel und ihre Hoffnung wird nicht entäuscht.



Wir laufen den großen Rundweg. Als wir im Hauptmoor ankommen, zeigt Frauchen ihrer Freundin was im Moor. Beide knien sich hin und schauen ganz verzückt.



Das kleine glitzernde etwas soll eine fleischfressende Pflanze sein - Sonnentau - behauptet Frauchen und die klebrigen Tropfen, die nämlich gar kein Tau sind, locken Insekten an. Puh - da haben Wilma und ich ja nochmal Glück gehabt, dass die Pflanze so klein ist und keine Hunde fangen kann.

Frauchen erklärt, dass man hier unbedingt auf dem Holzbohlenweg laufen muss und auf keinen Fall einen Abstecher nach unten machen darf, denn da gibt es Wiesen, die gar keine sind. Oben ist schwimmendes Gras drauf, was aber von normalem Gras nicht zu unterscheiden ist und wenn man da drauftritt, dann versinkt man im Moor und wird zur Moorleiche. Das klingt gar nicht lustig und deshalb bleibe ich auch brav auf den Bohlen.

Als der Rundweg fast zu Ende ist, bleibt Frauchen plötzlich stehen und sagt: "Ich hab mein Stativ nicht!" Ich ahne schon, dass das nun bedeutet, dass wir nicht gleich am Auto und beim Frühstück sein werden. Und genau so ist es - im Laufschritt geht es den Weg zurück bis zu der Stelle im Moor, wo Frauchen das Stativ vergessen hat. Wenigstens war sie aber so klug, es mitten auf den Bohlenweg zu legen und nicht ins Moor, sonst wäre es jetzt wahrscheinlich auch ne Moorleiche.

30 Minuten später als gepalnt, sind wir wieder am Auto. Endlich gibt es Frühstück!

Wilma und Frauchen verabschieden sich nun von uns und fahren weg. Wir bleiben allein zurück, warten noch ein bisschen und fahren dann auch los.
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Fakten

Hochrhöntour
https://www.rhoen.de/urlaub-kultur-ferien-wellness/wandern-natur/dieextratouren/index.html?detID=29

Schwarzes Moor
https://www.rhoen.de/urlaub-kultur-ferien-wellness/wandern-natur/lehrpfade/1729.Naturlehrpfad-Schwarzes-Moor.html

Thüringer Hütte
http://www.thueringer-huette.com/

Parkplätze

Parkplatz Moorwiese
+ Schutzhütte
+ Abfalleimer
+ Picknicktische

Parkplatz am Schwarzen Moor
+ tagsüber kann man die öffentliche Toilette nützen (während der Öffnungszeiten des Kiosks)
- keine Abfalleimer



Donnerstag, 24. November 2016
Auf dem Darß: Von Hirschen und Füchsen, Seeadlern, Kranichen und weitem Meer
Heute darf Frauchen mal wieder erzählen! Viel Spaß!

Schon ganz ganz lange wollte ich an die Ostesee. Ich hatte Bilder von Hirschen am Meer gesehen und von Kranichen vor der untergehenden Sonne. Da die Ostsee vom Ländle aber doch ein ganzes Stück entfernt ist, habe ich lange überlegt, was wohl die beste Zeit für uns sein könnte, um dann zu entscheiden, dass ich Ende September bis Anfang Oktober wohl die besten Chancen hätte, sowohl die Hirschbrunft noch mitzubekommen als auch den Beginn des Kranichzuges. Und so machten wir uns am 22. September 2016 auf den Weg nach Norden (östlich waren wir schon, weil wir vorher eine Woche in der Sächsischen Schweiz verbracht hatten).

Schon die Fahrt war vollgespickt mit Dingen, die ich mir auf dem Weg anschauen wollte. Aus dem Grund war auch geplant eine Nacht im Auto zu übernachten. Da waren die 1000-jährigen Eichen von Ivenack (vielleicht nicht unbedingt, die ideale Fotolocation, es sei denn man erwischt einen Tag mit dichtem Nebel, aber dennoch eine Reise wert, denn wo bekommt man in Deutschland sonst noch so viele uralte Bäume auf einmal zu Gesicht) und dann noch der Nienhagener Gespensterwald.



Da ich mir bei den Eichen so viel Zeit gelassen hatte, kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang in Nienhagen an. Wir haben geparkt und mit einem kurzen - "ich checke das gerade mal schnell ab, bevor die Sonne untergeht" - hab ich meinen Mann beim Auto stehen gelassen und bin an den Strand gehechtet. Da unten Hunde verboten waren, bin ich gleich oben in den Wald gelaufen. Faith natürlich an meiner Seite. Über dem Wasser ging die Sonne unter .... ich konnte nicht widerstehen. Das Stativ wurde ausgepackt und ich fing an zu fotografieren. Weiter und weiter lief ich da oben entlang. Die Bäume ragten gespenstisch vor der untergehenden Sonne in den Himmel .... und ich war im Fotorausch ... ja, da regte sich schon ganz tief hinten im Kopf das schlechte Gewissen, weil ich meinem Mann gesagt hatte, dass ich nur kurz schauen würde, aber ich konnte dem Schauspiel, was sich mir bot einfach nicht widerstehen.



Als ich mich gegen Ende der blauen Stunde langsam in Richtung Auto zurückbewegte, kam dann auch der Anruf meines Mannes ... wo ich denn bliebe! Die Bilder waren im Kasten und ich nahm den Ärger gern in Kauf.

Zurück am Auto überlegten wir nun, wo wir denn die Nacht verbringen könnten. Einen Parkplatz, der offiziell für Wohnmobile bzw. Übernachtungen zugelassen war, fanden wir, trotz längerer Suche nicht und so bauten wir unser Auto schließlich im Dunkeln einfach an einem normalen Parkplatz am Straßenrand um. Zum Weiterfahren waren wir nun sowieso zu müde.

Am nächsten Morgen ging's zum Sonnenaufgang nochmal in den Gespensterwald und dann mit dem Auto weiter auf den Darß. Dort fuhren wir erstmal zur Darßer Arche in Wieck, wo ich Tickets für einmal Hirschbrunft und einmal Kranichbeobachtung abholen musste. Ich hatte sehr viel Glück gehabt und jeweils die letzten Tickets ergattert, als ich im August dort angerufen hatte. Von Wieck ging es dann weiter nach Zingst. Ich hatte Tickets für einen Fotoausflug zum Hirsche fotografieren früh morgens am nächsten Tag und wollte sicher gehen, dass ich den Treffpunkt auch finde, was sich als sehr weiser Entschluss herausstellte, denn wir irrten eine ganze Weile herum, bevor wir die Zufahrt mit dem Auto zum Max Hünten Haus fanden.

Da wir immer noch Zeit hatten, bevor wir die Ferienwohnung beziehen konnten, fuhren wir dann noch auf den Parkplatz bei den Sundischen Wiesen. Ich wollte vorher schon wissen, ob ich dort ein Fahrrad leihen könnte, um nach Pramort zu fahren, bzw. wollte wissen, wie das mit den Tickets für die Beobachtung läuft, da Ende September und im Oktober zum Kranichzug die Anzahl der Menschen begrenzt ist, die sich abends dort aufhalten dürfen. Alles kein Problem - der Ansturm ist wohl nicht so groß, so dass man nicht vorher da sein muss und die Fahrräder kann man bis 20 Uhr ausleihen, so dass man sie zum Einbruch der Dunkelheit zurückbringen kann und die Zeit am Pramort auch wirklich nützen kann.

Gut informiert checkten wir danach in der Ferienwohnung ein. Am nächsten Tag begann dann für mich eine Woche, die ich wohl nicht so schnell vergessen werde.

Tag 1: Wieder sehr früh raus aus dem Bett und ab nach Zingst. Faith durfte bei Herrchen bleiben. Von Zingst wurden wir dann mit dem Auto auf einen Parkplatz in der Nähe des Darßer Ortes gefahren. Von dort ging es zu Fuß weiter. Über die Dünen schallte schon von Weitem das Rufen der brunftigen Hirsche. Der Foto-Ranger erkärte uns, dass wir ruhig stehen bleiben sollen und warten, wenn wir Hirschkühe sehen, da die männlichen Hirsche dann auf jeden Fall dort auch auftauchen würden.

Das Gras und Schilf in der Boddenlandschaft ist sehr hoch, so dass die Hirsche oft dahinter gar nicht zu sehen sind. Von Zeit zu Zeit kommen sie dann aber hervor, um sich zu präsentieren und laut deutlich zu machen, wer hier für die Hirschkühe gezeichnet hat. Wenn sich dann im Hintergrund der Himmel von der aufgehenden Sonne rosa verfärbt, sind das Momente, die man nie wieder vergisst. Schon im Dämmerungslicht konnten wir Hirsche beobachten. Und als die Sonne aufgegangen war, konnte sogar ich mit meinem kurzen (400er)-Objektiv ein paar halbwegs brauchbare Bilder machen. Auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich unbedingt mit einer besser für Tierfotografie geeigneten Ausrüstung irgendwann zurückkehren möchte.



Überaus glücklich kehrte ich zur Ferienwohnung zurück. Was für ein genialer Anfang meiner Urlaubswoche in Prerow!

Vom Foto-Ranger hatte ich erfahren, dass man von der Brücke zwischen Zingst und Barth eine gute Chance hat, die einfliegenden Kraniche vor der untergehenden Sonne zu fotografieren. Da es nicht klar war, wie das Wetter sich in den nächsten Tagen entwickeln würde, ließ ich mich von meinem Mann gleich an diesem Abend noch dorthin fahren (Parkplätze gibt es dort nämlich keine). Während ich noch auf die Kraniche wartete, konnte ich zwei Silberreiher beobachten, die durch die Bodden schritten und Fische jagten. Dadurch, dass sie sich von den auf der Brücke stehenden Menschen, nicht bedroht fühlten, konnte ich schöne Bilder machen. Und dann kamen die Kraniche und die Sonne ging unter. Ein wunderbares Erlebnis. Als die Sonne dann untergegangen war und ich noch ein paar Bilder zur blauen Stunde gemacht hatte, wurde ich abgeholt und fiel nur noch glücklich ins Bett.





Tag 2 Auch am nächsten Tag klingelte der Wecker ganz früh. Ich wollte mein frisch ausgeliehenes Fahrrad einweihen und samt Faith im geliehenen Hundeanhänger nach Sonnenaufgang nochmal die Hirsche am Meer fotografieren. Eine Karte von den Waldwegen hatte ich und so fuhr ich guten Mutes los. ... "meine Güte, was war der Anhänger schwer" ... in Gedanken setzte ich Faith schon auf Diät. Und dann die Wege .... was ich nämlich gar nicht kapiert hatte, war, dass es dort fahrradtaugliche und fahrraduntaugliche Wege im Wald gibt. Das ist zwar auch auf der Karte eingezeichnet, aber ich hatte das nicht richtig verstanden. So kam es, wie es kommen musste, ich blieb mit dem Fahrrad mehr oder weniger im Sand stecken. Also musste ich immer wieder absteigen und schieben, bis dann irgendwann gar nichts mehr ging. Schweren Herzens kehrte ich also um und nahm einen anderen Weg, der mich schließlich zwar nicht in Richtung Darßer Ort, aber zumindest bis zum Leuchtturm brachte. Ziemlich außer Atem ... hatte ich erwähnt, wie schwer Faith ist? ... stieg ich also vom Fahrrad, hängte dieses und den Anhänger auf dem Parkplatz an die Holzbalken und machte mich zu Fuß auf zu den Orten, wo ich am Tag zuvor schon die Hirsche am Meer beobachtet hatte.

Als ich ankam war bald alle Anstrengung vergessen. Ich durfte Junghirsche beobachten, wie sie ihre Kräfte gemessen haben, sah Schwäne vorbeifliegen und dann kam er auch noch, der große Hirsch, der vor dem Meer natürlich nur für mich posierte. .... na ja, ein anderer Fotograf war auch noch da, mit dem ich ins Gespräch kam und der mir erzählte, was er schon alles in den letzten Tagen fotografiert hatte. Neben dem Aussichtspunkt auf dem wir standen, frühstückte eine Familie. Sie hatten mit dem Boot einen Sonntagsausflug hierher gemacht und hatten viel Spaß. Zwei der ca. 5 jährigen Jungs hatten besonders viel Spaß, die Aussichtsplattform immer wieder hoch und runter zu rennen und irgendwie hatten sie es total im Gespür die Plattform durch ihre Bewegungen dadurch immer genau in den besten Fotomomenten zum Beben zu bringen. Wir Fotografen haben uns nur angeschaut .... keine Chance da ein nicht verwackeltes Bild zu bekommen .... aber wir sind ja geduldig und irgendwann hat es dann trotzdem geklappt. Es wäre aber eine Lüge, wenn ich nun behaupten würde, dass ich nicht froh war, als die Familie das Picknick beendet hatte.



Glücklich kam ich zurück zu meinem Fahrrad. Ich ließ Faith einsteigen und fuhr los. Ich schwöre, Faith muss einen Wal verspeist haben, während ich fotografiert habe, denn sie war noch schwerer. Irgendwann konnte ich nicht mehr und beschloss das Fahrrad zu schieben und Faith nebenher laufen zu lassen. Trotzdem kamen wir irgendwann wieder bei der Ferienwohnung an, wo mich mein Bett und mein wohlverdienter Mittagsschlaf erwartete.

Allerdings war für den nächsten Tag schlechteres Wetter angesagt und so entschied ich mich doch schon an diesem Tag zum Pramort rauszufahren. Dies bedeutete aber auch, dass ich schon bald wieder los musste. Kurz nach 14 Uhr kam ich an den Sundischen Wiesen an. Plan war es, jetzt erstmal ein Fahrrad zu leihen. Leider war zwar der Fahrradverleih geöffnet, aber vom bärtigen Verleiher war nichts zu sehen. Ich wartete eine ganze Weile. So ein Mist. Schließlich entschloss ich mich zum abgesperrten Eingang des Nationalparks zu laufen. Ich hatte Glück, der Ranger wusste, dass der Verleiher sicher grad bei seinen Kühen ist. Ich solle halt mal laut rufen.

Also zurück zum Fahrradverleih. Inzwischen tauchte der Verleiher dann auch auf und ich konnte mein Fahrrad für den Abend besteigen. Ticket gelöst und auf ging es die 8 km bis zum Pramort über den Damm. Meine Beine waren zentnerschwer. Ich fahre ja zu Hause kaum Fahrrad, weil ich meistens zu Fuß unterwegs bin und die morgendliche Rikschafahrt mit Faith im Anhänger hatte meinen Beinen schon gut zugesetzt, aber auch langsam kommt man zum Ziel. Ich nahm mir vor nicht zu lange zu bleiben, damit ich die Rückfahrt vor 20:00 Uhr auch noch schaffen würde.

Auf der Aussichtsplattform traf ich zu meiner Überraschung den Fotografen vom Vormittag wieder. Er erzählte mir, dass er ein Bild von einem Fuchs beim Mausfang gemacht hatte. Das Bild auf seinem Monitor, das er mir zeigte sah toll aus. Ich beglückwünschte ihn. Ein so schönes formatfüllendes Bild von einem Fuchs wäre auch für mich ein Traum. Die Plattform füllte sich mit Menschen. In der Ferne hörten wir brunftige Hirsche. Ganz klein konnte ich sie durch meine Kamera auch sehen, aber sie waren für meine Ausrüstung zu weit weg, um sie klar ablichten zu können.

Plötzlich zeigte der Fotograf neben mir aufgeregt nach links. Dort über einem der Boddengewässer kreiste ein Seeadler. Ich konnte mein Glück kaum fassen, denn ich hatte nicht damit gerechnet hier auch noch Seeadler beobachten zu können. Im Laufe des Abends konnte ich sogar beobachten, wie einer der vier jungen Seeadler einen Fisch aus dem Boddengewässer fing und wie sich die Seeadler dann um den Fisch stritten. Während ich also noch die Kamera auf die Seeadler gerichtet hatte, wurden die Menschen rechts von mir auf der Plattform plötzlich ganz aufgeregt. Jemand sagte was von einem Fuchs und tatsächlich. Der Fuchs war wieder da. Ich konnte schon wieder an diesem Abend mein Glück kaum fassen. Der Fuchs tat mir sogar den Gefallen und schaute sich bei bestem Sonnenlicht in unsere Richtung um. Eigentlich war ich ja da, um Kraniche zu beobachten. Aber selbst wenn kein einziger Kranich hier landen würde zum Übernachten, wäre das die 8 km Fahrt schon wert gewesen.



Aber die Kraniche kamen. Immer wieder konnten wir sie beobachten und fotografieren, wie sie einflogen und in einem der Boddengewässer landeten. In einem seichteren Wasserbereich ein Stück näher bei uns, waren viele andere Wasservögel zu beobachten. Kiebitze, Strandläufer, Silber- und Graureiher und im Hinterhalt eine Rohrweihe, die darauf wartete Beute zu machen. Sie war auch der Anlass, warum die anderen Vögel öfters mal aufgeregt aufflogen.

Als es langsam dunkler wurde und für mein Equipment das Licht zu schlecht wurde, machte ich mich auf, die 8 Kilometer zu den sundischen Wiesen zurückzufahren. Bei den anderen Menschen auf der Plattform verabschiedete ich mich, mit dem Hinweis darauf, dass sie mich sicher auf der Rückfahrt noch alle überholen würden. Damit hatte ich dann auch Recht - nicht, weil ich noch langsamer als auf der Hinfahrt gewesen wäre. Nein, ich war eigentlich für meine Verhältnisse recht flott unterwegs. Aber der Himmel fing plötzlich in einem unbeschreiblichen Sonnenuntergangsfeuer an zu brennen. Runter vom Fahrrad, Stativ wieder ausgepackt, Kamera drauf und Klick Klick Klick ... und dann ..... was soll ich sagen ... zum dritten Mal an diesem Abend, konnte ich wiedermal mein Glück nicht fassen, flogen am Horizont vor dieser Kulisse, Kraniche vorbei. Mir war jetzt egal, dass ich von Stechmücken verspeist wurde. Ich genoss den Anblick, machte dabei Bilder und war so unendlich glücklich. Wie gut, dass ich so früh losgefahren war. Alleridngs musste ich jetzt wirklich einen Zahn zulegen, um noch rechtzeitig zur Abgabe zurück zu sein. Aber so ein Adrenalinschub des Glücks lässt einem ja bekanntlich Flügel wachsen und so flog ich die letzten Kilometer zu den sundischen Wiesen zurück.


Der Himmel brennt


... und die Kraniche fliegen ein.

Zu Hause lag ich im Bett noch wach und fragte mich, was ich jetzt die restliche Woche noch machen sollte, hatten sich doch meine Wünsche und Hoffnungen schon an den ersten zwei Tagen erfüllt.

Hirschbrunft im Darßer Wald
Im Darßer Wald zwischen Prerow und Wieck gibt es eine Wiese, auf der jedes Jahr zur Hirschbrunft viel los ist. Auf der Ostseite der Wiese ist auch eine Aussichtsplattform angelegt. Diese ist allerdings nicht frei zugänglich. Nur wer eine der begehrten Karten erwischt, darf hier einen Abend zusammen mit einem Führer verbringen. Fotografieren ist hier auch nicht erlaubt - zumindest das Fotografieren mit lauten spiegelklappernden DSLR Kameras. Unser Führer hat uns mit spiegellosen Kameras fotografieren lassen, da es vor allem darum ging, keinen Lärm zu machen. Leider gab der Akku meiner spiegellosen Kamera bald den Geist auf. Trotzdem werde ich diesen Abend nie vergessen. So nah hatte ich die Hirsche bis jetzt noch nicht gesehen. Mit blosem Auge waren sie gut zu erkennen und dann setzte der abendliche Bodennebel - unser Begleiter hatte noch gesagt, dass es sicher keinen Bodennebel gibt - dem Abend noch das Sahnehäubchen auf. Vom Boden stieg der Nebel hoch, leicht pink gefärbt von der untergehenden Sonne und ein Hirsch mit mächtigem Geweih präsentierte uns seine Silouette. Einfach nur wunderbar!

Kranichbeobachtung mit Spektiven vom NABU
Von der Darßer Arche in Wieck aus, ging unsere Tour zur abendlichen Kranichbeobachtung los. In Zingst trafen wir uns mit einem NABU Mitarbeiter, der Spektive inkl. Stative an uns verteilte. Durch sie wirkten die im Bodden sitzenden Kraniche so groß als wären sie direkt neben uns. Kein Vergleich zu dem Blick durch meine Vollformat Kamera mit dem kurzen 400er Objektiv. So beobachtete ich die Kraniche, bis ich plötzlich hinter ihnen eine Bewegung wahrnahm - ich stellte das Spektiv scharf und sah einen wunderschönen ausgewachsenen Seeadler dort sitzen. Die Kraniche waren vergessen. Ich stellte das Spektiv fest und beobachtete den Seeadler, wie er mal nach rechts, mal nach links schaute. Ich konnte mich gar nicht satt sehen an dem wunderschönen Vogel. Erst als alle wegen der Mückenplage am einpacken waren, löste ich mich schließlich von diesem majestätischen Vogel. Ich kann nur hoffen, dass es diese Vögel auch noch in Zukunft geben wird und sie nicht von Windkrafträdern und Bleikugeln vernichtet werden.

Strandspaziergang mit Faith
Natürlich habe ich mir auch für Faith Zeit genommen in der Woche. Den Anhänger habe ich irgendwann zu Hause gelassen und habe Faith neben dem Fahrrad herlaufen lassen. Ich bin langsam gefahren und wenn ich gemerkt habe, dass es ihr zu viel wurde, bin ich abgestiegen und wir sind ein Stückchen zusammen gelaufen.
Der Hundestrand von Prerow befindet sich links von dem Ort kurz bzw am Campingplatz Regenbogencamp. Über diesen bin ich (wahrscheinlich unerlaubt noch über den FKK Strand) früh morgens, in den Nationalpark gewandert und habe dann eine große Runde über den Darßer Ort bis zum Weststrand gedreht .... na ja, vielleicht war die Runde gar nicht so groß, aber durch die vielen Hirsche, denen ich zuschauen musste an diesem Morgen, war ich nicht so schnell. Im Nationalpark ist natürlich Anleinpflicht, den Hundestrand haben wir aber ordentlich zum Toben genützt. Leider findet es Faith nicht so toll, wenn ihr Spielzeug sandig ist. Sie frisst wohl offensichtlich nicht so gerne Sand. Deshalb versucht sie das Spielzeug immer vom Sand freizukriegen, indem sie anfängt den Sand um das Spielzeug wegzubuddeln. Da es aber sehr viel Sand an der Ostsee gibt und unter diesem nur noch mehr Sand ist, führt das meist nur dazu, dass sie ihr Spielzeug komplett einbuddelt und dann irgedwann nicht mehr wiederfindet. Sie ist dann immer völlig irritiert.... armes Hundemädel. Frauchen hat aber dann drauf geachtet, dass das Spielzeug eher im seichten Wasser als im Sand gelandet ist.



Weststrand Ahrenshoop
Nürlich kann man auch durch den Wald direkt von Prerow bis zum Weststrand mit dem Fahrrad fahren. Ein Sonnenuntergang an demselben lässt sich aber auch einfacher erleben, indem man mit dem Auto nach Ahrenshoop fährt und dort am Hundestrand parkt. Von dort sind es nur noch ein paar Schritte über den Damm zum Strand.


UFO-Landung am Ahrenshooper Hundestrand

Ahrenshooper Holz
Im Ahrenshooper Holz wurde schon seit 1958 kein Holz mehr eingeschlagen. Natürlich musste ich dorthin und mir die alten Bäume anschauen. Der Eingang war besonders, da er mitten in einer Baustelle lag, nicht so leicht zu finden, so dass ich zwei Anläufe brauchte. Beim ersten Mal kam ich von hinten an das Gebiet. Dort führt aber leider kein Weg hinein.



Was soll ich sagen, der Darß hat mich definitiv in seinen Bann gezogen. Auch wenn mir dort eigentlich viel zu viele Menschen waren (wobei mir von den dort ansässigen Leuten immer wieder gesagt wurde, dass Ende September doch nur sehr wenige Menschen hier seien). Ganz sicher war das nicht das letzte Mal, dass ich dort hingefahren bin, auch wenn die Anfahrt sehr sehr weit ist. Vorher muss ich aber unbedingt meine Fotoausrüstung mit einer größeren Brennweite aufrüsten, wobei mich ja auch winterliche Landschaftsfotografie dort sehr reizen würde.

Viele Grüße von Faith's Frauchen

Fakten:
Darßer Arche, Wieck
http://www.darsser-arche.de


Max-Hünten Haus, Zingst
https://www.erlebniswelt-fotografie-zingst.de/max-huenten-haus.html


Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
http://www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de/vbl/index.php



Donnerstag, 10. November 2016
Sächsische Schweiz ... Angriff der Killerwespen
Ich fahr ja gern mit Frauchen in Urlaub und meistens ist es an den Orten, die Frauchen raussucht auch echt schön - landschaftlich schön, war's ja auch diesmal. Aber ich hoffe inständig, dass Frauchen da niemals wieder Urlaub macht! In der Sächsischen Schweiz warten nämlich böse angriffslustige Killerwespen nur darauf, dass da so ein netter unschuldiger, nichts Böses ahnender Hund vorbeikommt wie ich. Ich meine, ich tu ja nun wirklich fast keinem was zu leide (na ja, die eine oder andere Maus mal hier und da und wenn ich sie kriegen würde, würde ich auch die lästigen Fliegen fressen) aber Wespen lasse ich immer in Ruhe.

Aber ich fange mal von vorne an. Wir laufen also im Utterwalder Grund an einem Bach entlang bis wir zu einer steilen Sandsteintreppe kommen. Frauchen leint mich ab und lässt mich vor sich gehen, damit sie mir bei den hohen Stufen am Geschirr etwas nach oben helfen kann. Ganz konzentriert sind wir auf die Treppe, damit wir nicht abstürzen und dann passiert es ganz plötzlich. Die Treppe biegt nach rechts ab und aus einem Loch am Boden kommt plötzlich eine Wespe nach der anderen heraus. Sie stürzen sich auf uns. Frauchen rennt die Treppe weiter hoch und ruft mir immer wieder zu, dass ich mitkommen soll. Herrchen stürzt sich hinter uns mutig auf die Wespen, um sie von mir und Frauchen abzulenken und hilft mir, dass ich nicht vor lauter Panik abstürze.

Als wir weit genug weg sind, hat Frauchen zwei Stiche und ich ... ich kann meine gar nicht zählen. Zum Glück entdeckt Frauchen die Wespe, die immer noch in meinem Fell zwischen Hinterbein und Körper festhängt und macht sie weg, so dass sie mich nicht weiter stechen kann.

Herrchen meint nun, dass wir doch weiterlaufen sollten, damit wir das Gift in unseren Körpern schneller verarbeiten. Frauchen hinkt los. Ich bin völlig fertig. Ich zittere am ganzen Körper. Es tut so höllisch weh. Bei jedem Schritt etwas mehr. Weit kommen wir nicht, denn nun ist der Schmerz so groß, dass ich mit dem Hinterbein gar nicht mehr auftreten kann. Frauchen sagt mir, ich soll mich ins Laub legen. Dann deckt sie mich mit ihrer Jacke zu und setzt sich neben mich. Ich zittere immer noch. Fast eine Stunde liege ich da bis der Schmerz nachlässt. Dann können wir endlich zum Auto zurück gehen. Nein - da will ich nie mehr hin. Das war überhaupt nicht schön.

Fakten:
Nicht alle Wege in der Sächsischen Schweiz sind für Hunde geeignet. Manche der Gitter sind im Abstand zu breit für Hundepfoten und viele der Gittertreppen zu steil. Man sollte sich vorher gut informieren, wo man gehen kann und VORSICHT - Erdwespennester können immer mal wieder vorkommen. Uns sind sie auf der folgenden Tour begegnet, die wir alledings nur ab Bastei bis Bastei gelaufen sind:
http://www.wandern-saechsische-schweiz.de/wordpress/wanderungen/hoellengrund/







Im Exil - Frankenthal / Petersau
Ich hab euch ja schon erzählt, dass wir im Sommer ins Exil mussten. Ich sag Euch, das war echt nicht lustig, als die ganze Wohnung immer leerer wurde. Ganz am Ende wurde ich dann zum Glück auch mit eingepackt und wir sind eine ganz schön weite Strecke gefahren (Frauchen sagt, es waren 41 km). Der Ort, an dem wir dann waren, heißt Frankenthal.

In Frankenthal haben wir alle zusammen in einem Zimmer gewohnt, mein Frauchen, mein Herrchen, die beiden Kater und ich. Treppen mussten wir keine gehen, dafür haben ganz oft Leute durchs Fenster zu uns reingeschaut. Der arme Angel hat sich dann immer ganz fürchterlich erschreckt und hat fast jeden Tag unter dem Küchenschrank verbracht, wo er sich nur rausgetraut hat, wenn Herrchen oder Frauchen zu Hause waren oder es dunkel wurde.

Bäume gab es da, wo wir gewohnt haben, auch fast keine. Es gab zwar einen Park, aber der lag in der prallen Sonne. Frauchen und ich sind da deshalb meistens nur ganz früh oder am Abend lang gegangen. In dem Haus, in dem wir gewohnt haben, gab es aber ganz nette Leute, die ich immer ganz freudig begrüßt habe und die sich auch immer über mich gefreut haben. Sie haben Frauchen dann auch den Tipp gegeben, dass es einen Ort in Frankenthal gibt, der genau richtig ist für uns: Petersau am Rhein. Da ist sie dann auch ganz oft mit mir hingefahren. Dort konnte ich mich im Rhein dann super abkühlen, denn in unserer Wohnung war es total heiß - kein Wunder, denn Frauchen konnte wegen der Kater die Fenster nur kippen und nicht öffnen zum Lüften.



Früh morgens in der Petersau konnten wir auch Gänse, Störche, Reiher und Rehe beobachten (na ja, ich interessiere mich für die ja eher gar nicht, aber Frauchen ist immer total begeistert, wenn sie viele Tiere sieht). Nette Hunde hab ich da übrigens auch getroffen. Die Hunde, die wir in Frankenthal in dem Park getroffen haben, waren nämlich alle super unfreundlich und haben fast alle ein totales Theater an der Leine gemacht, wenn sie uns gesehen haben.



Also, falls es Euch auch mal nach Frankenthal verschlägt und ihr ne schöne Gassi Runde laufen wollt - dann fahrt zur Petersau!

Es grüßt Euch
Eure Faith

Fakten:
Von Frankenthal aus auf der B9 in Richtung Worms fahren und dort dann bei der Ausfahrt Petersau raus fahren. Dort dann durch den "Ort" durchfahren, um an den Parkplatz am Rhein zu kommen.