Weiter im Süden auf die Alb nach Tieringen und Umgebung
Teil 2: 1. Juli 2018

Nach dem Mittagsschlaf steigen wir in die Autos und fahren erstmal ne ganze Weile. Je weiter wir von Bad Urach wegkommen, desto dunkler wird es. Frauchen möchte wohl das Gewitter unbedingt einfangen, obwohl ich ja finde, dass das laute gedonnere, schon ewtas beim Schlafen störrt.

Als ich endlich aussteigen darf, mache ich erstmal ganz große Augen. Die Frauchens haben das Gewitter tatsächlich gefunden. Um uns herum riesige Gewitterwolken und es regnet leicht auf bunte Wiesen! Eine richtige Straße ist nicht in Sicht und Menschen sehe ich auch keine. Unsere Frauchen sind total begeistert und loben Cordula von der Frauchen den Tipp hat in den höchsten Tönen. Die Zahl der Schokoladentafeln, die Wilma's Frauchen Cordula für den Tipp schenken will, wird von Stunde zu Stunde gigantischer. Der Regen zieht ab und es scheint, als würde das Gewitter um uns herumtanzen. Als dann am Abend die Sonne untergeht, ist mein Frauchen im Lichterrausch, denn die riesigen Wolken fangen an in den kitschigsten Farben zu leuchten. Frauchen fotografiert wiedermal wie verrückt und wir kommen erst sehr spät ins Bett.


bunte Wiesen und angeleuchtete Wolken


Stellplatz für die Nacht in der ersten Reihe eines betörenden Naturschauspiels!


Mitten in der Nacht piepst Frauchens Handy plötzlich. Da sie gerade erst auf der Campingtoilette war, kriegt sie es mit und schaut nach. Ich kann spüren wie sie sich ärgert, aber wohl über sich selbst, denn ich bin ja ganz brav in meinem Bett. Am nächsten Morgen erzählt sie Wilmas Frauchen, dass sie vergessen hat, genug Geld auf ihr Handy zu laden und dass es nun leer ist und ihr Paket gekündigt ist. Warum das jetzt so wichtig ist, dass sie immer erreichbar ist, verstehe ich nicht, aber wenn sie meint.

Irgendwann schläft sie dann aber zum Glück doch wieder ein und als es am Morgen langsam hell wird, höre ich Frauchen wach werden und den Sichtschutz des Fensters zur Seite schieben. Nachdem sie in der Nacht so lange wach war, wird sie sich ganz sicher nochmal umdrehen und weiterschlafen, denke ich müde. Doch plötzlich wird sie hektisch ... sie zieht sich ganz schnell an, lässt mich auch raus und zieht mit ihrer Kamera los. Überall auf den Wiesen liegt leichter Nebel und die aufgehende Sonne macht die tollsten Strahlen. Ich spüre, wie mein Frauchen von Sekunde zu Sekunde fröhlicher wird. Das Handy ist erstmal vergessen und wir genießen gemeinsam den Sonnenaufgang.



Etwas später brechen wir dann auf. Es geht zu einem Parkplatz am Berg (Zeller Horn), den wir steil nach oben laufen. Die Frauchens stellen sich eigentlich ganz gut an, aber oben angekommen, entscheiden sie, dass sie diesen Weg auf keinen Fall mehr runterlaufen wollen. Seit mein Frauchen sich die Sohlen ihrer Wanderschuhe angeschaut hat und nun weiß, warum sie beim Wasserfallsteig so gerutscht ist (hätte ich ihr schon lange sagen könne, dass die Sohlen komplett abgelaufen sind), hat sie keine Lust mehr auf steile nach unten gehende Pfade. Frauchen macht trotzdem erstmal ein paar Bilder von der Burg Hohenzollern und erklärt mir, dass wir hier unbedingt mal zum Sonnenaufgang hin müssen. Ich denke mir, wenn wir nicht mehr runter kommen, wird das schneller passieren, als uns vielleicht lieb ist.

Ein Mann mit Kamera kommt und stellt sich frech vor mein Frauchen bzw. zwischen mein Frauchen und die Burg .... Frauchen ist aber zum Glück nicht auf den Mund gefallen. Der nimmt sie zwar nicht ernst, weil sie kein Stativ dabei hat und schwingt arrogante Fotografenreden darüber, warum man unbedingt eines braucht, aber ist doch Frauchens Sache, ob sie meint, dass sich um diese Uhrzeit ein Stativ nicht lohnt, weil das Licht eh nicht der Renner ist. Trotzdem möchte Frauchen nicht diesen Typen fotografieren, sondern die Burg Hohenzollern und macht ihm das auch klar. Glücklicherweise ist er dann doch einsichtig und Frauchen und er finden eine Lösung, so dass beide Bilder machen können.

Da unsere Frauchen ja auf keinen Fall den gleichen Weg runter laufen wollen, machen wir uns nun auf die alternative Wegsuche. Nach einigen Irrungen finden wir tatsächlich einen bequemen Weg zurück zum Parkplatz und ich kann es Frauchen ansehen, dass wir sicher bald mal wieder hier sein werden, um vor Sonnenaufgang das Zeller Horn zu besteigen. Hoffentlich findet Frauchen im Dunkeln dann auch den Weg Ich muss aber schon sagen, dass ich es gut finde, dass Frauchen das diesmal erst abgecheckt hat und nicht wieder, wie am Lusen, in dunkelster Nacht ne Himmelsleiter hochgestiegen ist! Sie hat wohl doch was dazugelernt.

Zurück vom Zeller Horn will Frauchen nun unbedingt ihr Handy wieder zum Leben erwecken. Also geht's erstmal zum Aldi, was wieder eine längere Autfahrt bedeutet, aber Hauptsache Frauchen ist wieder happy, als sie es nach der Aufladung ohne Probleme schafft, das Internetpaket auch wieder zu laden. Es ging ganz leicht - da hat sie sich wieder mal ganz umsonst Sorgen gemacht. Wobei mir immer noch nicht klar ist, wieso sie das Handy so unbedingt braucht. Sie hat doch meine Gesellschaft und Wilma und ihr Frauchen sind ja auch noch da.

Vom Aldi geht es nun fast die gleich Strecke zurück. Diesmal biegen wir zum Nägeleshaus ab. Dort kann man sich Lowa Wanderschuhe ausleihen und diese ausprobieren. Wilmas Frauchen will das unbedingt tun. Sie leiht sich Schuhe aus und Frauchen stellt fest, dass es die gleichen sind, die sie seit zwei Jahren trägt. So ausgestattet, gehen wir nun nochmal eine kleinere Runde. Wilmas Frauchen ist ganz begeistert von den Schuhen und mein Frauchen frotzelt, dass sie das schon seit zwei Jahren sagt, aber Wilmas Frauchen lässt sich dadurch nicht in ihrer Begeisterung stoppen. Sie ist richtig traurig, dass sie die Schuhe nicht gleich im Nägeleshaus kaufen kann.

Da es zeitlich gut passt, essen die Frauchens im Nägeleshaus noch zu Mittag. Danach geht es zurück zu dem Parkplatz, wo wir schon die letzte Nacht verbracht haben. Aber irgendwie sind unsere Frauchens total verpeilt .... sie können sich nicht auf einen Stellplatz einigen und parken mal hier und dann wieder da .... dabei stehen sie dann laufend total weit auseinander auf dem großen Parkplatz. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll ... denn ich hab doch schon als kleiner Hütehundwelpe von meiner Mama Quin gelernt, dass man immer drauf achten muss, dass alle zusammenbleiben und so renne ich hin und her, schaue mal zu Wilma und ihrem Frauchen und muss dann gleich wieder gucken, ob mit Frauchen noch alles okay ist. Ich bin echt erleichtert, als die Frauchens sich endlich doch entscheiden wieder genau da zu parken, wo sie schon die letzte Nacht gestanden sind ... puh .... endlich kann ich mich auch mal etwas ausruhen!!!

Der Rest des Tages ist dann ganz entspannt, mit einem schönen Spaziergang über die Wiesen, einer weiteren Fototour mit Frauchen zum Sonnenuntergang und einer Nacht ohne piepsendes Handy!


Sonnenuntergang auf dem Hörnle

Am nächsten Morgen packen wir und die Reise geht weiter.