Über sieben Brücken ..... oder mehr .... zum Autohimmelbett
Noch vor dem Aufstehen holt mich Frauchen aus dem warmen Bett, soll heißen, sie wirft mich von der bequemen Couch. In tiefster Nacht wandern wir über die Hundewiese. Dann geht die Hektik los. Kamera einpacken, Schlafsack mitnehmen, Rucksack, Hundeleine und hoffentlich auch Hundefutter. Heute werde ich auf meinem neuen Hundethron gesichert. Ich ahne schon, dass das eine lange Fahrt wird.

Dann geht's auch schon los. Frauchen's Musik dudelt durchs Auto ... wenn ich Pech habe, singt sie irgendwann auch noch mit. Wirklich schnell unterwegs sind wir nicht. Seit Frauchen die Mme Kangoo hat, sind wir deutlich langsamer. Ich glaube, das liegt an dem Boardcomputer und diesem Eco-Blatt. Frauchen liebt ja Bäume und sie erträgt es einfach nicht, wenn das Blatt immer kleiner wird in der Anzeige. Dabei ist das doch gar nicht echt. Trotzdem fährt sie auch auf der Autobahn nur 90 - 110 km/h und freut sich immer total, wenn der Verbrauch weiter runter geht und das Blatt größer wird. Schnell kommen wir so sicher nicht an, aber immerhin fahren wir und ich mache meinen Verdauungsschlaf. Schließlich gab's vor der Abfahrt ja Frühstück für mich.

Plötzlich werden wir noch langsamer. Ich mache die Augen auf und gucke raus. Stau! Ein Krankenwagen fährt an uns vorbei. Ganz langsam geht es jetzt vorwärts. Im Gras neben der Autobahn sehe ich irgendwann völlig demolierte Autoteile. Ich bin froh, dass ich sicher in unserer Madame sitze. Ein so zerbeultes Auto habe ich noch nie gesehen. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass Frauchen gemütlich über die Autobahn tuckert und nicht so rast.

Es ist fast Mittag, als wir die Autobahn verlassen. Frauchen verspricht mir, dass wir jetzt gleich eine Pause machen und ich meinen Mittagsspaziergang bekomme. Pipipause hatten wir vorher schonmal und so warte ich geduldig bis wir im Terra Vita Naturpark auf einem Wanderparkplatz anhalten. Für die Runde, die Frauchen geplant hatte, reicht die Zeit nicht mehr, aber wir versuchen uns auf einem kürzeren Weg. Leider ist der aber so schlecht ausgeschildert, dass wir am Ende einfach den gleichen Weg wieder zurück gehen. Es gibt viel zu schnüffeln für mich. Überall blühen Schneeglöckchen und Frauchen freut sich an den älteren Bäumen. Als wir wieder ins Auto steigen, sagt sie zu mir, dass wir hier unbedingt nochmal zu einem größeren Spaziergang vorbeikommen müssen.


Faith im Naturpark Terra Vita

Beim Weiterfahren sieht Frauchen sehr gequält aus ... vor allem, weil sie es auch mit größter Anstrengung nicht schafft, die Hausnummer der anzufahrenden Adresse ins Navigationsgerät einzugeben. Also fahren wir die Straße an. Frauchen macht ganz große Augen, als wir ankommen, denn das sind riesige Gehöfte, die da nacheinander an der Straße stehen, von Hausnummern keine Spur. Gut, dass Frauchen ihr Handy dabei hat. Nach einem kurzen Telefonat stellt sie fest, dass wir kurz vor der richtigen Einfahrt stehen.

Zwei Männer begrüßen uns und weisen Frauchen an, rückwärts in eine Garage zu fahren. ...... "rückwärts fahren" .... wäre ich kein Hund, würde ich jetzt laut lachen. Frauchen guckt nur blöd. Zum Glück findet sie ihre Sprache aber schnell wieder und erklärt, dass sie da ganz sicher nicht rückwärts rein fährt mit dem neuen Auto, dass sie erst seit ein paar Wochen hat und gibt dem jüngeren Mann den Autoschlüssel. Der fährt mich und die Madame schnell und ohne Probleme in die Garage. Mensch Frauchen, du bist so ein Feigling - ganz sicher hättest du das auch hingekriegt! .... Obwohl, mit zwei Zuschauern vielleicht ja auch nicht.

In der Garage angekommen, darf ich erstmal aussteigen. Die Männer erzählen, dass sie extra die ganze Garage geputzt haben und keine Schrauben etc. mehr rumliegen und ich hier frei rumlaufen darf. Während Frauchen das Auto ausräumt, damit die Männer irgendwas einbauen können, gehe ich erstmal auf Futtersuche. Leider haben die aber wirklich gut geputzt.

Frauchen ist komisch drauf. Ich sehe gerade noch, wie sie sich den Kopf am Spiegel anstößt. Sehr elegant sieht das nicht aus. Ob das am frühen Aufstehen und der langen Fahrt liegt? Ein bisschen peinlich ist das schon. Die Männer wollen meinen Thron aus dem Auto holen. Den Thron, den Frauchen in einer halben Ewigkeit eingebaut hat. Sie erklärt, dass das eine fisselige Angelegenheit ist. Also bleibt mein Thron drin und die Männer beginnen mit ihrer Arbeit. Zuerst enfernen sie die Innenverkleidung vom Auto hinten und die Madame bekommt zwei Haken für ein Trenngitter eingebaut. Während gearbeitet wird, wirft Frauchen mir immer wieder meinen IKEA Fuchs und ich bringe ihn zurück. Die Bewegung tut gut nach der langen Fahrt.

Inzwischen sind die Haken befestigt und die Männer schieben ein Teil ins Auto, was fast so lang ist, wie das Auto selbst. Ich mache große Augen - eigentlich würde ich ja gerne näher ran, um genau zu schauen, warum die Männer auf meinem Thron liegen, aber ich bin ja mit dem Zurückbringen vom Füchsle viel zu beschäftigt.

Nicht lange und die Männer erklären, dass sie jetzt fertig sind. Das lange Teil ist gar nicht mehr zu sehen. Es muss in einem Geheimfach im Auto verschwunden sein. Vielleicht war aber die Mme Kangoo auch nur hungrig. ...... Aber was ist das? .... die Männer stecken so ein Kurbelteil in ein Loch in der Decke des Autos und plötzlich kommt das lange Teil wieder zum Vorschein und kommt runter...... "ACHTUNG!! das fällt ja auf meinen Thron!!!" Aber Frauchen drückt ihn runter und das lange Teil verkriecht sich in den vorderen Teil des Autos, so dass mein Thron sich wieder aufrichten kann. Puhhh .... einen Moment lang, war ich echt in Sorge!

Immer wieder bauen die Männer bzw. mein Frauchen das lange Teil auf und ab. Inzwischen hab sogar ich verstanden, dass das ein Bett fürs Frauchen sein soll. Sie freut sich offensichtlich schon total drauf, da drin zu übernachten, um dann mitten in der Nacht zu ner Fototour aufbrechen zu können. Sie sagt auch, dass das ja viel praktischer wäre, weil man mit Hund sonst immer so lange im Voraus eine Unterkunft buchen muss. Na Hauptsache, sie hat mich nicht vergessen und ich darf mit.

Frauchen gibt inzwischen dem einen Mann Geld. Dann wird alles wieder ins Auto geräumt und wir steigen beide ein. Ich bin erleichtert, als Frauchen erklärt, dass wir jetzt nicht sofort wieder den langen Weg nach Hause fahren müssen, sondern erstmal zu einer Freundin von ihr nach Duisburg fahren.

Die Sonne geht schon fast unter und Frauchens Magen knurrt gewaltig, als wir bei Duisburg die Autobahn verlassen. Eigentlich wollte Frauchen nochmal versuchen das Bett aufzubauen, aber es ist zu dunkel dafür, als wir ankommen.

Wie es weitergeht und was wir in Duisburg noch erleben und ob Frauchen das Bett aufgebaut bekommt, erzähle ich euch im nächsten Teil.

Eure Faith am 11. März 2016

Fakten: Mehr übers Autohimmelbett gibt es hier: http://www.autohimmelbett.de/

Geopark Terra Vita http://www.geopark-terravita.de/


Schneeglöckchen im Naturpark Terra Vita


Naturpark Terra Vita




bluemerle am 30.Mär 16  |  Permalink
abenteuer pur
liebe faith, ich werde das aber genau verfolgen was da bei dir so alles passiert. es klingt sehr interessant. und jetzt warte ich mal auf bilder vom himmelautobett.

dein mortimer

charlottew am 30.Mär 16  |  Permalink
Irgendwann gibt's Bilder vom Bett
Lieber Morti, das Bild vom Himmelautobett kommt noch .... aber Frauchen muss das erst machen. Die hat da so die Vorstellung, dass auch jemand im Bett liegen muss - also braucht sie entweder ein "Fuß"-model oder einen Hund, der gerade nicht dreckig ist und da mal kurz reinspringt. Gib die Hoffnung nicht auf - irgendwann wird das Wetter da draußen besser!

Deine Faith