Donnerstag, 6. April 2017
Fotoshooting mit Hund im Schwetzinger Schlosspark
Am Anfang ist die Bildidee und dann die Hoffnung, dass es mit der Umsetzung auch klappt.

Als ich 2016 im Frühling den Schwetzinger Schlosspark besucht habe, war mir aufgefallen, dass die Japanischen Kirschbäume tiefer gepflanzt sind und der Bereich von einer breiten Mauer umgeben ist. Als nun dieses Jahr die Japanischen Kirschbäume vor meiner Haustüre anfingen zu blühen, erinnerte ich mich daran und es kam mir ein Gedanke: Wenn ich meine Hündin auf die Mauer ablegen könnte, wäre sie doch so vor den Kronen der Kirschbäume, dass diese einen schönen homogenen Hintergrund abgeben würden?! ... Der Gedanke ließ mich nicht mehr los und so machte ich mich am 24. März 2017 auf nach Schwetzingen, die Hoffnung im Gepäck ein paar schöne Aufnahmen von meiner Hündin zu bekommen.

Im Schwetzinger Schlosspark dürfen Hunde kostenlos mitgeführt werden, müssen aber an der Leine bleiben. Als ich bei den Kirschbäumen ankam, standen diese tatsächlich in voller Blüte und die Mauer hatte die perfekte Höhe und war auch sicher genug, dass ich nicht befürchten musste, mein Hund könnte abstürzen (allerdings nur für Hunde geeignet, die sich dort wirklich zuverlässig ablegen lassen!). Zur Sicherheit habe ich meinen Hund auf die Mauer gehoben, weil sie von unten nicht sehen konnte, wie breit die Mauer war und dass es auf der anderen Seite tief hinabgeht und ich es nicht riskieren wollte, dass sie mit Schwung zu weit springt.

Hier zwei der Bilder von diesem Tag. Mehr Bilder gibt's wie immer auf meiner Fotoseite zu sehen.






Fakten:
Blühbarometer Kirschblüte http://www.schloss-schwetzingen.de/besucherinformation/besuchserlebnis/bluehbarometer-2017/



Donnerstag, 24. November 2016
Auf dem Darß: Von Hirschen und Füchsen, Seeadlern, Kranichen und weitem Meer
Heute darf Frauchen mal wieder erzählen! Viel Spaß!

Schon ganz ganz lange wollte ich an die Ostesee. Ich hatte Bilder von Hirschen am Meer gesehen und von Kranichen vor der untergehenden Sonne. Da die Ostsee vom Ländle aber doch ein ganzes Stück entfernt ist, habe ich lange überlegt, was wohl die beste Zeit für uns sein könnte, um dann zu entscheiden, dass ich Ende September bis Anfang Oktober wohl die besten Chancen hätte, sowohl die Hirschbrunft noch mitzubekommen als auch den Beginn des Kranichzuges. Und so machten wir uns am 22. September 2016 auf den Weg nach Norden (östlich waren wir schon, weil wir vorher eine Woche in der Sächsischen Schweiz verbracht hatten).

Schon die Fahrt war vollgespickt mit Dingen, die ich mir auf dem Weg anschauen wollte. Aus dem Grund war auch geplant eine Nacht im Auto zu übernachten. Da waren die 1000-jährigen Eichen von Ivenack (vielleicht nicht unbedingt, die ideale Fotolocation, es sei denn man erwischt einen Tag mit dichtem Nebel, aber dennoch eine Reise wert, denn wo bekommt man in Deutschland sonst noch so viele uralte Bäume auf einmal zu Gesicht) und dann noch der Nienhagener Gespensterwald.



Da ich mir bei den Eichen so viel Zeit gelassen hatte, kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang in Nienhagen an. Wir haben geparkt und mit einem kurzen - "ich checke das gerade mal schnell ab, bevor die Sonne untergeht" - hab ich meinen Mann beim Auto stehen gelassen und bin an den Strand gehechtet. Da unten Hunde verboten waren, bin ich gleich oben in den Wald gelaufen. Faith natürlich an meiner Seite. Über dem Wasser ging die Sonne unter .... ich konnte nicht widerstehen. Das Stativ wurde ausgepackt und ich fing an zu fotografieren. Weiter und weiter lief ich da oben entlang. Die Bäume ragten gespenstisch vor der untergehenden Sonne in den Himmel .... und ich war im Fotorausch ... ja, da regte sich schon ganz tief hinten im Kopf das schlechte Gewissen, weil ich meinem Mann gesagt hatte, dass ich nur kurz schauen würde, aber ich konnte dem Schauspiel, was sich mir bot einfach nicht widerstehen.



Als ich mich gegen Ende der blauen Stunde langsam in Richtung Auto zurückbewegte, kam dann auch der Anruf meines Mannes ... wo ich denn bliebe! Die Bilder waren im Kasten und ich nahm den Ärger gern in Kauf.

Zurück am Auto überlegten wir nun, wo wir denn die Nacht verbringen könnten. Einen Parkplatz, der offiziell für Wohnmobile bzw. Übernachtungen zugelassen war, fanden wir, trotz längerer Suche nicht und so bauten wir unser Auto schließlich im Dunkeln einfach an einem normalen Parkplatz am Straßenrand um. Zum Weiterfahren waren wir nun sowieso zu müde.

Am nächsten Morgen ging's zum Sonnenaufgang nochmal in den Gespensterwald und dann mit dem Auto weiter auf den Darß. Dort fuhren wir erstmal zur Darßer Arche in Wieck, wo ich Tickets für einmal Hirschbrunft und einmal Kranichbeobachtung abholen musste. Ich hatte sehr viel Glück gehabt und jeweils die letzten Tickets ergattert, als ich im August dort angerufen hatte. Von Wieck ging es dann weiter nach Zingst. Ich hatte Tickets für einen Fotoausflug zum Hirsche fotografieren früh morgens am nächsten Tag und wollte sicher gehen, dass ich den Treffpunkt auch finde, was sich als sehr weiser Entschluss herausstellte, denn wir irrten eine ganze Weile herum, bevor wir die Zufahrt mit dem Auto zum Max Hünten Haus fanden.

Da wir immer noch Zeit hatten, bevor wir die Ferienwohnung beziehen konnten, fuhren wir dann noch auf den Parkplatz bei den Sundischen Wiesen. Ich wollte vorher schon wissen, ob ich dort ein Fahrrad leihen könnte, um nach Pramort zu fahren, bzw. wollte wissen, wie das mit den Tickets für die Beobachtung läuft, da Ende September und im Oktober zum Kranichzug die Anzahl der Menschen begrenzt ist, die sich abends dort aufhalten dürfen. Alles kein Problem - der Ansturm ist wohl nicht so groß, so dass man nicht vorher da sein muss und die Fahrräder kann man bis 20 Uhr ausleihen, so dass man sie zum Einbruch der Dunkelheit zurückbringen kann und die Zeit am Pramort auch wirklich nützen kann.

Gut informiert checkten wir danach in der Ferienwohnung ein. Am nächsten Tag begann dann für mich eine Woche, die ich wohl nicht so schnell vergessen werde.

Tag 1: Wieder sehr früh raus aus dem Bett und ab nach Zingst. Faith durfte bei Herrchen bleiben. Von Zingst wurden wir dann mit dem Auto auf einen Parkplatz in der Nähe des Darßer Ortes gefahren. Von dort ging es zu Fuß weiter. Über die Dünen schallte schon von Weitem das Rufen der brunftigen Hirsche. Der Foto-Ranger erkärte uns, dass wir ruhig stehen bleiben sollen und warten, wenn wir Hirschkühe sehen, da die männlichen Hirsche dann auf jeden Fall dort auch auftauchen würden.

Das Gras und Schilf in der Boddenlandschaft ist sehr hoch, so dass die Hirsche oft dahinter gar nicht zu sehen sind. Von Zeit zu Zeit kommen sie dann aber hervor, um sich zu präsentieren und laut deutlich zu machen, wer hier für die Hirschkühe gezeichnet hat. Wenn sich dann im Hintergrund der Himmel von der aufgehenden Sonne rosa verfärbt, sind das Momente, die man nie wieder vergisst. Schon im Dämmerungslicht konnten wir Hirsche beobachten. Und als die Sonne aufgegangen war, konnte sogar ich mit meinem kurzen (400er)-Objektiv ein paar halbwegs brauchbare Bilder machen. Auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich unbedingt mit einer besser für Tierfotografie geeigneten Ausrüstung irgendwann zurückkehren möchte.



Überaus glücklich kehrte ich zur Ferienwohnung zurück. Was für ein genialer Anfang meiner Urlaubswoche in Prerow!

Vom Foto-Ranger hatte ich erfahren, dass man von der Brücke zwischen Zingst und Barth eine gute Chance hat, die einfliegenden Kraniche vor der untergehenden Sonne zu fotografieren. Da es nicht klar war, wie das Wetter sich in den nächsten Tagen entwickeln würde, ließ ich mich von meinem Mann gleich an diesem Abend noch dorthin fahren (Parkplätze gibt es dort nämlich keine). Während ich noch auf die Kraniche wartete, konnte ich zwei Silberreiher beobachten, die durch die Bodden schritten und Fische jagten. Dadurch, dass sie sich von den auf der Brücke stehenden Menschen, nicht bedroht fühlten, konnte ich schöne Bilder machen. Und dann kamen die Kraniche und die Sonne ging unter. Ein wunderbares Erlebnis. Als die Sonne dann untergegangen war und ich noch ein paar Bilder zur blauen Stunde gemacht hatte, wurde ich abgeholt und fiel nur noch glücklich ins Bett.





Tag 2 Auch am nächsten Tag klingelte der Wecker ganz früh. Ich wollte mein frisch ausgeliehenes Fahrrad einweihen und samt Faith im geliehenen Hundeanhänger nach Sonnenaufgang nochmal die Hirsche am Meer fotografieren. Eine Karte von den Waldwegen hatte ich und so fuhr ich guten Mutes los. ... "meine Güte, was war der Anhänger schwer" ... in Gedanken setzte ich Faith schon auf Diät. Und dann die Wege .... was ich nämlich gar nicht kapiert hatte, war, dass es dort fahrradtaugliche und fahrraduntaugliche Wege im Wald gibt. Das ist zwar auch auf der Karte eingezeichnet, aber ich hatte das nicht richtig verstanden. So kam es, wie es kommen musste, ich blieb mit dem Fahrrad mehr oder weniger im Sand stecken. Also musste ich immer wieder absteigen und schieben, bis dann irgendwann gar nichts mehr ging. Schweren Herzens kehrte ich also um und nahm einen anderen Weg, der mich schließlich zwar nicht in Richtung Darßer Ort, aber zumindest bis zum Leuchtturm brachte. Ziemlich außer Atem ... hatte ich erwähnt, wie schwer Faith ist? ... stieg ich also vom Fahrrad, hängte dieses und den Anhänger auf dem Parkplatz an die Holzbalken und machte mich zu Fuß auf zu den Orten, wo ich am Tag zuvor schon die Hirsche am Meer beobachtet hatte.

Als ich ankam war bald alle Anstrengung vergessen. Ich durfte Junghirsche beobachten, wie sie ihre Kräfte gemessen haben, sah Schwäne vorbeifliegen und dann kam er auch noch, der große Hirsch, der vor dem Meer natürlich nur für mich posierte. .... na ja, ein anderer Fotograf war auch noch da, mit dem ich ins Gespräch kam und der mir erzählte, was er schon alles in den letzten Tagen fotografiert hatte. Neben dem Aussichtspunkt auf dem wir standen, frühstückte eine Familie. Sie hatten mit dem Boot einen Sonntagsausflug hierher gemacht und hatten viel Spaß. Zwei der ca. 5 jährigen Jungs hatten besonders viel Spaß, die Aussichtsplattform immer wieder hoch und runter zu rennen und irgendwie hatten sie es total im Gespür die Plattform durch ihre Bewegungen dadurch immer genau in den besten Fotomomenten zum Beben zu bringen. Wir Fotografen haben uns nur angeschaut .... keine Chance da ein nicht verwackeltes Bild zu bekommen .... aber wir sind ja geduldig und irgendwann hat es dann trotzdem geklappt. Es wäre aber eine Lüge, wenn ich nun behaupten würde, dass ich nicht froh war, als die Familie das Picknick beendet hatte.



Glücklich kam ich zurück zu meinem Fahrrad. Ich ließ Faith einsteigen und fuhr los. Ich schwöre, Faith muss einen Wal verspeist haben, während ich fotografiert habe, denn sie war noch schwerer. Irgendwann konnte ich nicht mehr und beschloss das Fahrrad zu schieben und Faith nebenher laufen zu lassen. Trotzdem kamen wir irgendwann wieder bei der Ferienwohnung an, wo mich mein Bett und mein wohlverdienter Mittagsschlaf erwartete.

Allerdings war für den nächsten Tag schlechteres Wetter angesagt und so entschied ich mich doch schon an diesem Tag zum Pramort rauszufahren. Dies bedeutete aber auch, dass ich schon bald wieder los musste. Kurz nach 14 Uhr kam ich an den Sundischen Wiesen an. Plan war es, jetzt erstmal ein Fahrrad zu leihen. Leider war zwar der Fahrradverleih geöffnet, aber vom bärtigen Verleiher war nichts zu sehen. Ich wartete eine ganze Weile. So ein Mist. Schließlich entschloss ich mich zum abgesperrten Eingang des Nationalparks zu laufen. Ich hatte Glück, der Ranger wusste, dass der Verleiher sicher grad bei seinen Kühen ist. Ich solle halt mal laut rufen.

Also zurück zum Fahrradverleih. Inzwischen tauchte der Verleiher dann auch auf und ich konnte mein Fahrrad für den Abend besteigen. Ticket gelöst und auf ging es die 8 km bis zum Pramort über den Damm. Meine Beine waren zentnerschwer. Ich fahre ja zu Hause kaum Fahrrad, weil ich meistens zu Fuß unterwegs bin und die morgendliche Rikschafahrt mit Faith im Anhänger hatte meinen Beinen schon gut zugesetzt, aber auch langsam kommt man zum Ziel. Ich nahm mir vor nicht zu lange zu bleiben, damit ich die Rückfahrt vor 20:00 Uhr auch noch schaffen würde.

Auf der Aussichtsplattform traf ich zu meiner Überraschung den Fotografen vom Vormittag wieder. Er erzählte mir, dass er ein Bild von einem Fuchs beim Mausfang gemacht hatte. Das Bild auf seinem Monitor, das er mir zeigte sah toll aus. Ich beglückwünschte ihn. Ein so schönes formatfüllendes Bild von einem Fuchs wäre auch für mich ein Traum. Die Plattform füllte sich mit Menschen. In der Ferne hörten wir brunftige Hirsche. Ganz klein konnte ich sie durch meine Kamera auch sehen, aber sie waren für meine Ausrüstung zu weit weg, um sie klar ablichten zu können.

Plötzlich zeigte der Fotograf neben mir aufgeregt nach links. Dort über einem der Boddengewässer kreiste ein Seeadler. Ich konnte mein Glück kaum fassen, denn ich hatte nicht damit gerechnet hier auch noch Seeadler beobachten zu können. Im Laufe des Abends konnte ich sogar beobachten, wie einer der vier jungen Seeadler einen Fisch aus dem Boddengewässer fing und wie sich die Seeadler dann um den Fisch stritten. Während ich also noch die Kamera auf die Seeadler gerichtet hatte, wurden die Menschen rechts von mir auf der Plattform plötzlich ganz aufgeregt. Jemand sagte was von einem Fuchs und tatsächlich. Der Fuchs war wieder da. Ich konnte schon wieder an diesem Abend mein Glück kaum fassen. Der Fuchs tat mir sogar den Gefallen und schaute sich bei bestem Sonnenlicht in unsere Richtung um. Eigentlich war ich ja da, um Kraniche zu beobachten. Aber selbst wenn kein einziger Kranich hier landen würde zum Übernachten, wäre das die 8 km Fahrt schon wert gewesen.



Aber die Kraniche kamen. Immer wieder konnten wir sie beobachten und fotografieren, wie sie einflogen und in einem der Boddengewässer landeten. In einem seichteren Wasserbereich ein Stück näher bei uns, waren viele andere Wasservögel zu beobachten. Kiebitze, Strandläufer, Silber- und Graureiher und im Hinterhalt eine Rohrweihe, die darauf wartete Beute zu machen. Sie war auch der Anlass, warum die anderen Vögel öfters mal aufgeregt aufflogen.

Als es langsam dunkler wurde und für mein Equipment das Licht zu schlecht wurde, machte ich mich auf, die 8 Kilometer zu den sundischen Wiesen zurückzufahren. Bei den anderen Menschen auf der Plattform verabschiedete ich mich, mit dem Hinweis darauf, dass sie mich sicher auf der Rückfahrt noch alle überholen würden. Damit hatte ich dann auch Recht - nicht, weil ich noch langsamer als auf der Hinfahrt gewesen wäre. Nein, ich war eigentlich für meine Verhältnisse recht flott unterwegs. Aber der Himmel fing plötzlich in einem unbeschreiblichen Sonnenuntergangsfeuer an zu brennen. Runter vom Fahrrad, Stativ wieder ausgepackt, Kamera drauf und Klick Klick Klick ... und dann ..... was soll ich sagen ... zum dritten Mal an diesem Abend, konnte ich wiedermal mein Glück nicht fassen, flogen am Horizont vor dieser Kulisse, Kraniche vorbei. Mir war jetzt egal, dass ich von Stechmücken verspeist wurde. Ich genoss den Anblick, machte dabei Bilder und war so unendlich glücklich. Wie gut, dass ich so früh losgefahren war. Alleridngs musste ich jetzt wirklich einen Zahn zulegen, um noch rechtzeitig zur Abgabe zurück zu sein. Aber so ein Adrenalinschub des Glücks lässt einem ja bekanntlich Flügel wachsen und so flog ich die letzten Kilometer zu den sundischen Wiesen zurück.


Der Himmel brennt


... und die Kraniche fliegen ein.

Zu Hause lag ich im Bett noch wach und fragte mich, was ich jetzt die restliche Woche noch machen sollte, hatten sich doch meine Wünsche und Hoffnungen schon an den ersten zwei Tagen erfüllt.

Hirschbrunft im Darßer Wald
Im Darßer Wald zwischen Prerow und Wieck gibt es eine Wiese, auf der jedes Jahr zur Hirschbrunft viel los ist. Auf der Ostseite der Wiese ist auch eine Aussichtsplattform angelegt. Diese ist allerdings nicht frei zugänglich. Nur wer eine der begehrten Karten erwischt, darf hier einen Abend zusammen mit einem Führer verbringen. Fotografieren ist hier auch nicht erlaubt - zumindest das Fotografieren mit lauten spiegelklappernden DSLR Kameras. Unser Führer hat uns mit spiegellosen Kameras fotografieren lassen, da es vor allem darum ging, keinen Lärm zu machen. Leider gab der Akku meiner spiegellosen Kamera bald den Geist auf. Trotzdem werde ich diesen Abend nie vergessen. So nah hatte ich die Hirsche bis jetzt noch nicht gesehen. Mit blosem Auge waren sie gut zu erkennen und dann setzte der abendliche Bodennebel - unser Begleiter hatte noch gesagt, dass es sicher keinen Bodennebel gibt - dem Abend noch das Sahnehäubchen auf. Vom Boden stieg der Nebel hoch, leicht pink gefärbt von der untergehenden Sonne und ein Hirsch mit mächtigem Geweih präsentierte uns seine Silouette. Einfach nur wunderbar!

Kranichbeobachtung mit Spektiven vom NABU
Von der Darßer Arche in Wieck aus, ging unsere Tour zur abendlichen Kranichbeobachtung los. In Zingst trafen wir uns mit einem NABU Mitarbeiter, der Spektive inkl. Stative an uns verteilte. Durch sie wirkten die im Bodden sitzenden Kraniche so groß als wären sie direkt neben uns. Kein Vergleich zu dem Blick durch meine Vollformat Kamera mit dem kurzen 400er Objektiv. So beobachtete ich die Kraniche, bis ich plötzlich hinter ihnen eine Bewegung wahrnahm - ich stellte das Spektiv scharf und sah einen wunderschönen ausgewachsenen Seeadler dort sitzen. Die Kraniche waren vergessen. Ich stellte das Spektiv fest und beobachtete den Seeadler, wie er mal nach rechts, mal nach links schaute. Ich konnte mich gar nicht satt sehen an dem wunderschönen Vogel. Erst als alle wegen der Mückenplage am einpacken waren, löste ich mich schließlich von diesem majestätischen Vogel. Ich kann nur hoffen, dass es diese Vögel auch noch in Zukunft geben wird und sie nicht von Windkrafträdern und Bleikugeln vernichtet werden.

Strandspaziergang mit Faith
Natürlich habe ich mir auch für Faith Zeit genommen in der Woche. Den Anhänger habe ich irgendwann zu Hause gelassen und habe Faith neben dem Fahrrad herlaufen lassen. Ich bin langsam gefahren und wenn ich gemerkt habe, dass es ihr zu viel wurde, bin ich abgestiegen und wir sind ein Stückchen zusammen gelaufen.
Der Hundestrand von Prerow befindet sich links von dem Ort kurz bzw am Campingplatz Regenbogencamp. Über diesen bin ich (wahrscheinlich unerlaubt noch über den FKK Strand) früh morgens, in den Nationalpark gewandert und habe dann eine große Runde über den Darßer Ort bis zum Weststrand gedreht .... na ja, vielleicht war die Runde gar nicht so groß, aber durch die vielen Hirsche, denen ich zuschauen musste an diesem Morgen, war ich nicht so schnell. Im Nationalpark ist natürlich Anleinpflicht, den Hundestrand haben wir aber ordentlich zum Toben genützt. Leider findet es Faith nicht so toll, wenn ihr Spielzeug sandig ist. Sie frisst wohl offensichtlich nicht so gerne Sand. Deshalb versucht sie das Spielzeug immer vom Sand freizukriegen, indem sie anfängt den Sand um das Spielzeug wegzubuddeln. Da es aber sehr viel Sand an der Ostsee gibt und unter diesem nur noch mehr Sand ist, führt das meist nur dazu, dass sie ihr Spielzeug komplett einbuddelt und dann irgedwann nicht mehr wiederfindet. Sie ist dann immer völlig irritiert.... armes Hundemädel. Frauchen hat aber dann drauf geachtet, dass das Spielzeug eher im seichten Wasser als im Sand gelandet ist.



Weststrand Ahrenshoop
Nürlich kann man auch durch den Wald direkt von Prerow bis zum Weststrand mit dem Fahrrad fahren. Ein Sonnenuntergang an demselben lässt sich aber auch einfacher erleben, indem man mit dem Auto nach Ahrenshoop fährt und dort am Hundestrand parkt. Von dort sind es nur noch ein paar Schritte über den Damm zum Strand.


UFO-Landung am Ahrenshooper Hundestrand

Ahrenshooper Holz
Im Ahrenshooper Holz wurde schon seit 1958 kein Holz mehr eingeschlagen. Natürlich musste ich dorthin und mir die alten Bäume anschauen. Der Eingang war besonders, da er mitten in einer Baustelle lag, nicht so leicht zu finden, so dass ich zwei Anläufe brauchte. Beim ersten Mal kam ich von hinten an das Gebiet. Dort führt aber leider kein Weg hinein.



Was soll ich sagen, der Darß hat mich definitiv in seinen Bann gezogen. Auch wenn mir dort eigentlich viel zu viele Menschen waren (wobei mir von den dort ansässigen Leuten immer wieder gesagt wurde, dass Ende September doch nur sehr wenige Menschen hier seien). Ganz sicher war das nicht das letzte Mal, dass ich dort hingefahren bin, auch wenn die Anfahrt sehr sehr weit ist. Vorher muss ich aber unbedingt meine Fotoausrüstung mit einer größeren Brennweite aufrüsten, wobei mich ja auch winterliche Landschaftsfotografie dort sehr reizen würde.

Viele Grüße von Faith's Frauchen

Fakten:
Darßer Arche, Wieck
http://www.darsser-arche.de


Max-Hünten Haus, Zingst
https://www.erlebniswelt-fotografie-zingst.de/max-huenten-haus.html


Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
http://www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de/vbl/index.php



Donnerstag, 10. November 2016
Sächsische Schweiz ... Angriff der Killerwespen
Ich fahr ja gern mit Frauchen in Urlaub und meistens ist es an den Orten, die Frauchen raussucht auch echt schön - landschaftlich schön, war's ja auch diesmal. Aber ich hoffe inständig, dass Frauchen da niemals wieder Urlaub macht! In der Sächsischen Schweiz warten nämlich böse angriffslustige Killerwespen nur darauf, dass da so ein netter unschuldiger, nichts Böses ahnender Hund vorbeikommt wie ich. Ich meine, ich tu ja nun wirklich fast keinem was zu leide (na ja, die eine oder andere Maus mal hier und da und wenn ich sie kriegen würde, würde ich auch die lästigen Fliegen fressen) aber Wespen lasse ich immer in Ruhe.

Aber ich fange mal von vorne an. Wir laufen also im Utterwalder Grund an einem Bach entlang bis wir zu einer steilen Sandsteintreppe kommen. Frauchen leint mich ab und lässt mich vor sich gehen, damit sie mir bei den hohen Stufen am Geschirr etwas nach oben helfen kann. Ganz konzentriert sind wir auf die Treppe, damit wir nicht abstürzen und dann passiert es ganz plötzlich. Die Treppe biegt nach rechts ab und aus einem Loch am Boden kommt plötzlich eine Wespe nach der anderen heraus. Sie stürzen sich auf uns. Frauchen rennt die Treppe weiter hoch und ruft mir immer wieder zu, dass ich mitkommen soll. Herrchen stürzt sich hinter uns mutig auf die Wespen, um sie von mir und Frauchen abzulenken und hilft mir, dass ich nicht vor lauter Panik abstürze.

Als wir weit genug weg sind, hat Frauchen zwei Stiche und ich ... ich kann meine gar nicht zählen. Zum Glück entdeckt Frauchen die Wespe, die immer noch in meinem Fell zwischen Hinterbein und Körper festhängt und macht sie weg, so dass sie mich nicht weiter stechen kann.

Herrchen meint nun, dass wir doch weiterlaufen sollten, damit wir das Gift in unseren Körpern schneller verarbeiten. Frauchen hinkt los. Ich bin völlig fertig. Ich zittere am ganzen Körper. Es tut so höllisch weh. Bei jedem Schritt etwas mehr. Weit kommen wir nicht, denn nun ist der Schmerz so groß, dass ich mit dem Hinterbein gar nicht mehr auftreten kann. Frauchen sagt mir, ich soll mich ins Laub legen. Dann deckt sie mich mit ihrer Jacke zu und setzt sich neben mich. Ich zittere immer noch. Fast eine Stunde liege ich da bis der Schmerz nachlässt. Dann können wir endlich zum Auto zurück gehen. Nein - da will ich nie mehr hin. Das war überhaupt nicht schön.

Fakten:
Nicht alle Wege in der Sächsischen Schweiz sind für Hunde geeignet. Manche der Gitter sind im Abstand zu breit für Hundepfoten und viele der Gittertreppen zu steil. Man sollte sich vorher gut informieren, wo man gehen kann und VORSICHT - Erdwespennester können immer mal wieder vorkommen. Uns sind sie auf der folgenden Tour begegnet, die wir alledings nur ab Bastei bis Bastei gelaufen sind:
http://www.wandern-saechsische-schweiz.de/wordpress/wanderungen/hoellengrund/







Im Exil - Frankenthal / Petersau
Ich hab euch ja schon erzählt, dass wir im Sommer ins Exil mussten. Ich sag Euch, das war echt nicht lustig, als die ganze Wohnung immer leerer wurde. Ganz am Ende wurde ich dann zum Glück auch mit eingepackt und wir sind eine ganz schön weite Strecke gefahren (Frauchen sagt, es waren 41 km). Der Ort, an dem wir dann waren, heißt Frankenthal.

In Frankenthal haben wir alle zusammen in einem Zimmer gewohnt, mein Frauchen, mein Herrchen, die beiden Kater und ich. Treppen mussten wir keine gehen, dafür haben ganz oft Leute durchs Fenster zu uns reingeschaut. Der arme Angel hat sich dann immer ganz fürchterlich erschreckt und hat fast jeden Tag unter dem Küchenschrank verbracht, wo er sich nur rausgetraut hat, wenn Herrchen oder Frauchen zu Hause waren oder es dunkel wurde.

Bäume gab es da, wo wir gewohnt haben, auch fast keine. Es gab zwar einen Park, aber der lag in der prallen Sonne. Frauchen und ich sind da deshalb meistens nur ganz früh oder am Abend lang gegangen. In dem Haus, in dem wir gewohnt haben, gab es aber ganz nette Leute, die ich immer ganz freudig begrüßt habe und die sich auch immer über mich gefreut haben. Sie haben Frauchen dann auch den Tipp gegeben, dass es einen Ort in Frankenthal gibt, der genau richtig ist für uns: Petersau am Rhein. Da ist sie dann auch ganz oft mit mir hingefahren. Dort konnte ich mich im Rhein dann super abkühlen, denn in unserer Wohnung war es total heiß - kein Wunder, denn Frauchen konnte wegen der Kater die Fenster nur kippen und nicht öffnen zum Lüften.



Früh morgens in der Petersau konnten wir auch Gänse, Störche, Reiher und Rehe beobachten (na ja, ich interessiere mich für die ja eher gar nicht, aber Frauchen ist immer total begeistert, wenn sie viele Tiere sieht). Nette Hunde hab ich da übrigens auch getroffen. Die Hunde, die wir in Frankenthal in dem Park getroffen haben, waren nämlich alle super unfreundlich und haben fast alle ein totales Theater an der Leine gemacht, wenn sie uns gesehen haben.



Also, falls es Euch auch mal nach Frankenthal verschlägt und ihr ne schöne Gassi Runde laufen wollt - dann fahrt zur Petersau!

Es grüßt Euch
Eure Faith

Fakten:
Von Frankenthal aus auf der B9 in Richtung Worms fahren und dort dann bei der Ausfahrt Petersau raus fahren. Dort dann durch den "Ort" durchfahren, um an den Parkplatz am Rhein zu kommen.